Schlehen: Vitaminreiche, köstliche Marmelade

Schlehenfrüchte

Der pracht­vol­le, wun­der­schö­ne Herbst scheint uns den dies­jäh­ri­gen Som­mer ein wenig ver­sü­ßen zu wol­len. Ein Gutes hat­te der vie­le Regen: Die­ses Jahr ist ein gutes Obst- und Bee­ren­jahr. Wäh­rend Äpfel und Bir­nen längst abge­ern­tet sind, lohnt es sich auch im Novem­ber nach Schle­hen Aus­schau zu hal­ten. Die Zwei­ge der Schle­hen­bü­sche hän­gen voll, so dass eine Ern­te viel Spaß macht. Schnell ist ein Kilo gepflückt.

Es emp­fiehlt sich alte Klei­dung zu tra­gen, und Emp­find­li­che soll­ten sich Leder­hand­schu­he anzie­hen. Denn Schle­hen­bü­sche sind Dor­nen bewehrt. Doch die­ses Jahr hän­gen die Zwei­ge so voll, dass sich auch unten ohne Ver­ren­kun­gen oder ohne Zuhil­fe­nah­me zum Bei­spiel einer Har­ke schnell etwas pflü­cken lässt.

Gegen­wär­tig sind die Schle­hen dick und prall. In vie­len Büchern lässt sich lesen, dass die Schle­hen Frost benö­ti­gen: Eine The­se ist, dass durch die Fros­tung die Gerb­säu­re abge­mil­dert wird, ande­re mei­nen, dass sich dann erst die Süße ent­wi­ckelt. Lei­der konn­ten wir bis­her kei­nen enga­gier­ten Lebens­mit­tel­tech­ni­ker fin­den, der auf die Fra­ge: Brau­chen Schle­hen Frost oder nicht eine Ant­wort geben konn­te. Weder der Tief­kühl­ex­per­ten wie Bofrost noch die Deut­sche Tief­kühl­in­dus­trie moch­te sich auf eine Ant­wort fest­le­gen. Aber wir blei­ben dran.

Rezept für Schlehenmarmelade

Schlehen und Äpfel
Schle­hen und Äpfel etwas mit Was­ser bedecken

Ein Pfund Schle­hen und ein Pfund Äpfel wer­den gewa­schen. die Äpfel wer­den ent­kernt und klein­ge­schnit­ten. Die Früch­te kom­men in einen Topf und wer­den mit Was­ser bedeckt. Alles zusam­men wird gekocht, bis die Früch­te zer­fal­len. Das lässt sich leicht an den Schle­hen erken­nen: Das Frucht­fleisch und die Ker­ne haben sich dann getrennt.

Der Frucht­brei wird durch ein Haar­sieb mit einem Koch­löf­fel gedrückt. Es dau­ert ein biss­chen, gedul­di­ges Durch­sie­ben lohnt sich, denn so kom­men die wert- und geschmack­vol­len Inhalts­stof­fe in die Mar­me­la­de. Zurück blei­ben im Sieb die Schle­hen­ker­ne und die Apfel­haut. Nicht ver­ges­sen: Unter dem Sieb hängt noch Frucht­mus, der kann abge­schabt werden.

Schlehen-Apfel-Mus
Schle­hen-Apfel-Mus plus Gelierzucker

Der dick­flüs­si­ge Frucht­mus ist nun Grund­la­ge für die Mar­me­la­de. Er wird in einen Topf gege­ben, hin­zu kommt noch der Saft einer Zitro­ne und Gelier­zu­cker für ein Kilo Marmelade.

Alles zusam­men wird unter Rüh­ren auf­ge­kocht bis es bro­delt. Nach dem kurz­zei­ti­gen Bro­deln wird die Hit­ze her­un­ter geschal­tet, etwa um die Hälf­te und dann noch vier Minu­ten weitergeköchelt.

Zum Schluss wird die Mar­me­la­de in Glä­ser abge­füllt. Das Rezept reicht für vier Gläser.

Fertige Schlehen-Apfel-Marmelade
Fer­ti­ge Marmelade

Die fer­ti­ge Schle­hen-Apfel-Mar­me­la­de hat eine tief­ro­te Far­be und einen wild­fruch­ti­gen Schle­hen­ge­schmack. Die­ser ist durch die Äpfel schon stark abge­mil­dert. Wer es ganz wild­fruch­tig möch­te, wird auf die Äpfel ver­zich­ten und nur Schle­hen ver­wen­den. Die Zube­rei­tung bleibt die selbe.

Mehr: Rezept Schle­hen­li­kör

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (2011).
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1 Gedanke zu „Schlehen: Vitaminreiche, köstliche Marmelade“

  1. Vor etwa 2–3 Wochen haben wir einen Eimer voll Schle­hen gepflückt. Die­se hat­ten defin­tiv kein Frost abbe­kom­men, dafür jedoch viel Son­ne. Die hat­ten eine glän­zen­de glat­te Haut. Beim Ver­kos­ten hat­te man natür­lich einen stump­fen Gau­men und Zäh­ne bekom­men. Geschmack­lich waren die­se aller­dings gut.

    Die­se wur­den anschlie­ßend ent­steint (das ist eine Arbeit, die man nicht unter­schät­zen darf!) und zusam­men mit einem klei­nen Hoka­i­do-Kür­bis zu Mar­me­la­de verarbeitet.

    Ergeb­nis: Geschmack­lich ist es fan­tas­tisch. Man bekommt kei­ne Stump­fen Zäh­ne und Gau­men mehr.

    Beim Ver­ar­bei­ten zu einer Mar­me­la­de wur­de eine nor­ma­le Men­ge an Gelier­zu­cker 2:1 verwendet.

    Ob noch mehr Geschmack gege­ben hät­te, wenn die Schle­hen zuvor in einem Gefrier­schrank durch­ge­fro­ren wären, kann ich nicht beantworten.

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