Augentraining (Sehschule)

Begründer:

Der ame­ri­ka­ni­sche Augen­arzt Dr. Wil­liam Bates war der ers­te, der sei­nen Pati­en­ten schon Anfang des 20.Jahrhunderts zu einem Augen­trai­ning riet. Mit neu­en Erkennt­nis­sen in der Augen­me­di­zin wur­de das dama­li­ge Augen­trai­ning erwei­tert und ist heu­te auch unter dem Begriff “Seh­schu­le” bekannt.

Ausführung:

Unter Seh­schwä­chen lei­den­de Pati­en­ten soll­ten täg­lich ihre Augen und Augen­mus­keln trai­nie­ren, indem sie bewußt ihre “Sicht­wei­sen” wech­seln. Nahes und fer­nes Sehen, wech­sel­wei­se zur Sei­te schau­en, Bli­cke fixie­ren und schwei­fen las­sen gehört eben­so zum Pro­gramm wie Augen­rol­len und Augen­ent­span­nung. Die Übun­gen sol­len die sechs Augen­mus­keln stär­ken und ent­span­nen sowie die Akkom­mo­da­ti­on des Auges ver­bes­sern. Dabei sol­len alle Übun­gen bewußt und kon­zen­triert durch­ge­führt wer­den. Es wird emp­foh­len, ein täg­li­ches Augen­trai­ning von zwei­mal 15 Minu­ten durch­zu­füh­ren. Seh­hil­fen (Bril­le, Kon­takt­lin­sen) wer­den bei die­sem Trai­ning abgelegt.

Wirkungsweise:

Gutes Sehen hängt nicht nur von gesun­den Augen ab, son­dern auch von der Ver­bin­dung Auge und Gehirn sowie von der geis­ti­gen Wahr­neh­mungs­be­reit­schaft. Fal­sche Seh­ge­wohn­hei­ten wie häu­fi­ges Blin­zeln, inten­si­ves Star­ren sowie stän­di­ges Arbei­ten am Bild­schirm kön­nen die Seh­kraft beein­träch­ti­gen. Durch Augentraining/​Sehschule erhal­ten die Augen und die Augen­mus­keln einen Aus­gleich. Das bewuß­te Arbei­ten mit den Augen ver­bes­sert außer­dem die Über­mitt­lungs­fä­hig­keit der Augen zum Gehirn.

Status:

Augen­trai­ning bzw. Seh­schu­le emp­fiehlt sich für Pati­en­ten mit Seh­schwä­che, aber auch für gesun­de Men­schen, die dazu nei­gen, ihre Augen zu über­an­stren­gen. Gegen­an­zei­gen sind nicht bekannt. In der Schul­me­di­zin wird das Augen­trai­ning aner­kannt, die Aus­füh­rung bleibt jedoch dem Pati­en­ten selbst über­las­sen. Erstat­tungs­fä­hi­ge Kos­ten ent­ste­hen nicht.

Quel­le
© Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Honos Ver­la­ges, Köln, 2010.

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