Myristica fragrans Houss.

Myristi­ca fra­grans Houss. (Mus­kat­nuß­baum), ein 6–10 m hoher Baum ans der Fami­lie der Myris­ti­ka­ze­en, mit lan­gen, mehr oder weni­ger hori­zon­ta­len Ästen, zwei­zei­lig gestell­ten, kurz­ge­stiel­ten, läng­lich-eiför­mi­gen, bis 10 cm lan­gen, ganz­ran­di­gen, immer­grü­nen, drü­sig punk­tier­ten Blät­tern, ach­sel­stän­di­gen, zusam­men­ge­setzt trau­bi­gen Blü­ten­stän­den, die an den männ­li­chen Pflan­zen rei­cher ver­zweigt sind als an der weib­li­chen, wo die Blü­ten bis­wei­len ein­zeln ste­hen, ein­fa­cher und ver­wach­sen­blät­te­ri­ger Blü­ten­hül­le und flei­schi­ger, zwei­klap­pi­ger, auf­sprin­gen­der birn­för­mi­ger Bee­re von 5 cm Durch­mes­ser, die einen läng­lich-eirun­den Samen ent­hält. Die­ser wird von einem flei­schi­gen, von sei­nem Grund aus in läng­li­che Lap­pen sich tei­len­den kar­min­ro­ten Samen­man­tel (der sogen. Mus­kat­blü­te, Macis) umge­ben. Die Samen­scha­le ist hart, braun und zeigt auf der Ober­flä­che Fur­chen, die von den Lap­pen des Samen­man­tels her­vor­ge­bracht wer­den. Die von der har­ten Samen­scha­le befrei­ten Ker­ne bil­den die Mus­kat­nüs­se des Han­dels, von denen 84–1000 auf 1 kg gehen. Die inne­re Samen­haut dringt in der Form von brau­nen Plat­ten in das Gewe­be des Samens ein, so daß die­ses auf dem Quer­schnitt mar­mo­riert erscheint. Der Mus­kat­nuß­baum ist auf eini­gen klei­nern Inseln der Moluk­ken hei­misch und wird jetzt dort (beson­ders auf Ban­da) sowie auf den Phil­ip­pi­nen, Mau­ri­ti­us, in Bra­si­li­en, West­in­di­en und Gua­ya­na kul­ti­viert. Man erzieht die jun­gen Pflan­zen in Samen­bee­ten unter guter Beschat­tung durch Bana­nen, pflanzt sie dann aus und rech­net auf 20 weib­li­che Bäu­me einen männ­li­chen. Der Baum lie­fert Erträ­ge vom 9.–60. und 80. Jahr und in der bes­ten Zeit an 2000 Früch­te im Jahr. Die Nüs­se wer­den als Han­dels­wa­re zum Schutz gegen Insek­ten etc. in Kalk­was­ser gelegt (daher die wei­ße Bestäu­bung) und dann getrock­net. Die Frucht­scha­le wird von den Ein­ge­bor­nen geges­sen und gelangt ein­ge­macht auch nach Europa.

ABB. Gewürz­pflan­zen, Ab. 5.

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Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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