Salbei: Staude des Jahres 2003

Der Bund deut­scher Stau­den­gärt­ner hat Sal­bei zur Stau­de des Jah­res 2003 erklärt. Die Viel­falt der Stau­den und vor allem die unter­schied­lichs­ten Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten der Pflan­ze trug zur Wahl bei, so lau­tet die Pres­se­mit­tei­lung des Verbandes.

Sal­bei ist nicht nur als Gewürz mit medi­zi­ni­scher Wir­kung beliebt. Die Pflan­ze mit dem latei­ni­schen Namen Sal­via ist mit ihren etwa 900 Arten eine der größ­ten Gat­tun­gen im Pflan­zen­reich über­haupt. Sie gehört zur Fami­lie der Lip­pen­blüt­ler und ist mit Aus­nah­me von Aus­tra­li­en über­all in der Welt anzu­tref­fen: Sie hat sich sowohl in den gemä­ßig­ten Zonen wie auch tro­pi­schen und sub­tro­pi­schen Gebie­ten ange­sie­delt. Allein ein Drit­tel der Sal­via-Arten sind in Mexi­ko und Süd­ame­ri­ka zu fin­den, vie­le Arten sind im Mit­tel­meer­raum oder Asi­en behei­ma­tet [1]. Die Viel­falt ihrer Ver­wen­dun­gen ist außer­or­dent­lich groß. Bei uns kann sie als Gewürz­kraut z. B. als ein­jäh­ri­ge hell­vio­lett blü­hen­de Bal­kon- oder als mehr­jäh­ri­ge Gar­ten­pflan­ze gekauft werden.

Beliebt sind mitt­ler­wei­le auch zahl­lo­se Zier­strauch-Züch­tun­gen. Ganz gleich ob Sal­bei im Kräu­ter­gar­ten oder zur Auf­lo­cke­rung zwi­schen Blu­men gepflanzt wird: Die Pflan­ze bringt mehr Far­be in Bee­ten und Rabat­ten: Mit ihren leuch­ten­den laven­del­blau bis tief­vio­let­ten Far­ben sorgt bei­spiels­wei­se Som­mer­sal­bei (Sal­via nemo­ro­sa) mit rotem Mohn (Papa­ver ori­en­ta­le) oder wei­ßen Mar­ga­ri­ten für inter­es­san­te Farb­spie­le. Der aro­ma­ti­sche Geruch, den Sal­bei vor allem bei Hit­ze ver­strömt, hat für Gärt­ner nutz­brin­gen­de Eigen­schaf­ten: Bie­nen wer­den ange­lockt, und Schäd­lin­ge wie Schne­cken, die fei­ne Geruchs­or­ga­ne haben, abge­schreckt [2]. Das Set­zen von Sal­bei zwi­schen ande­ren Pflan­zen schützt bei­spiels­wei­se Rosen wie auch ver­schie­de­ne Nutz­pflan­zen des Gemüsegartens.

Pflegetipps

  • Sal­bei benö­tigt son­ni­ge, war­me Standorte.
  • bevor­zugt kalk­hal­ti­ge, durch­läs­si­ge (eher san­di­ge) Böden.
  • Mehr­jäh­ri­ge Pflan­zen soll­ten spä­tes­tens nach vier Jah­ren wegen star­ker Ver­hol­zung aus­ge­tauscht werden.
  • Über­win­te­rung: Ein tro­cke­ner Schutz wie Fich­ten­rei­sig ist zur Abde­ckung ist als Frost­schutz nötig (Sal­bei stammt aus Mit­tel­meer­raum), Kübel oder Bal­kon­pflan­zen kön­nen im tro­cke­nen, hel­len Kel­ler am bes­ten überwintern.
  • Rück­schnitt im März kräf­tigt die Pflanze.
  • Das Rück­schnei­den des Sal­beis nach der ers­ten Blü­te (hand­hoch über dem Boden) kann noch eine zwei­te Blü­te bewirken.
  • Wenn ech­ter Gar­ten­sal­bei wegen sei­ner Blät­ter (z.B. für Sal­bei­tee) ange­pflanzt wird, müs­sen die Blü­ten unbe­dingt vor der Ern­te ent­fernt wer­den! Sie ver­rin­gern sonst den Anteil des äthe­ri­schen Öls in den Blättern.
  • Kohl­pflan­zen kön­nen vor Kohl­flie­gen durch Sprit­zun­gen mit wäss­ri­gem Aus­zug aus Sal­bei­blät­tern geschützt wer­den. Der Sal­bei­ge­ruch hält die Fal­ter der Klei­nen Kohl­flie­ge davon ab, ihre Eier an den Wur­zel­hals der Kohl­pflan­ze zu legen. Für die Sprit­zung wer­den auf einen Liter Was­ser eine Hand voll fri­scher Sal­bei­blät­ter benö­tigt, die einen Tag lang im Was­ser zie­hen müs­sen. Es emp­fiehlt sich sol­che Sprit­zun­gen wäh­rend der Haupt­flug­zeit von Kohl­flie­gen (Ende April bis Anfang Mai) alle vier bis sechs Tage zu wiederholen.

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (2003).
Quel­len
1. Sal­bei, Bro­schü­re zur Aus­stel­lung über die Viel­falt der Gat­tung Sal­via, anläss­lich einer Aus­stel­lung im Bota­ni­schen Gar­ten der Uni­ver­si­tät Ham­burg, 2001, S. 1.
2. McHoy: Die Kräu­ter­bi­bel, Köne­mann Ver­lags­ge­sell­schaft mbH, Köln, 1998, S. 90.
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