Ebereschen-Früchte mehr als nur Vogelbeeren

Früch­te wie Äpfel

Die Eber­eschen-Früch­te (Sor­bi aucu­p­aiae fruc­tus) sind reif. Sie sind man­chen bekann­ter als Vogel­bee­ren. Die weit­hin leuch­ten­den Früch­te sind nicht zu über­se­hen. Die Eber­eschen-Früch­te waren frü­her sehr beliebt und hat­ten ein brei­ten volks­heil­kund­li­chen Ein­satz. So bei­spiels­wei­se bei Rheu­ma­tis­mus, Gicht, Katar­rhen, inne­ren Ent­zün­dun­gen, zur “Alka­li­sie­rung” des Blu­tes, Stö­run­gen des Harn­säu­re­stoff­wech­sels oder bei Vitamin-C-Mangel.

Als Eber­e­schen-Bee­­ren sind die Früch­te selbst in der Mono­gra­phie aus­ge­ge­ben. Die Früch­te, die wie klei­ne Äpfel­chen aus­se­hen, gehö­ren tat­säch­lich zu den Kern­obst­ge­wäch­sen, zur Fami­lie der Rosen­ge­wäch­se (Rosaceae). Es sind also auch Ker­ne in den Früch­ten ent­hal­ten, kei­ne Samen. Die Früch­te sind bei den Vögeln im Herbst sehr beliebt, wenn das Nah­rungs­an­ge­bot klei­ner wird. Die Eber­esche nutzt die Vögel zur Ver­brei­tung ihrer Frucht­ker­ne. Da die Eber­esche ein sehr anspruchs­lo­ser Baum ist, gelingt es ihr, fast über­all anzusiedeln.

Typi­sche Dol­den und Blätter

Eber­eschen-Früch­te ent­hal­ten viel Vitamin‑C, orga­ni­sche Säu­ren, Gerb- und Bit­ter­stof­fe und Para­sor­bin­säu­re. Eben wegen der Para­sor­bin­säu­re gerie­ten die Eber­eschen-Früch­te zeit­wei­se in Ver­ruf gif­tig zu sein. Sind sie jedoch nicht. Zu emp­feh­len ist aller­dings, die Eber­eschen-Früch­te nicht roh zu essen, dann kön­nen sie unver­träg­lich sein. Im Übri­gen schmeckt sie roh gar nicht, ihr herb-bit­te­rer Geschmack ver­hin­dert eine “Über­do­sis”. Es ist die Para­sor­bin­säu­re, die Unver­träg­lich­kei­ten berei­ten kann. Wer­den die Früch­te jedoch gekocht oder in der Kühl­tru­he “gefros­tet”, wird die Para­sor­bin­säu­re in Sor­bin­säu­re umge­wan­delt. Sor­bin­säu­re ist heut­zu­ta­ge viel­ver­wen­det in der Lebens­mit­tel­in­dus­trie zur Kon­ser­vie­rung. Sie wird syn­the­tisch hergestellt.

Eber­eschen-Früch­te las­sen sich leicht pflü­cken, denn sie hän­gen an Dol­den. Sie wer­den abge­schnit­ten und gewaschen. 

Eber­eschen-Gelee kann leicht her­ge­stellt wer­den mit Hil­fe eines Ent­saf­ters. Der Eber­eschen-Saft wird dann ent­spre­chend der Gebrauchs­an­wei­sung mit Gelier­zu­cker geliert. Gera­de beim Gelee ist das Ver­hält­nis für die Fes­tig­keit wich­tig. Eber­eschen-Gelee hat einen herb-bit­te­ren Geschmack – ist also etwas für Ken­ner. Wie bei allen neu­en Rezep­ten emp­fiehlt sich zuerst mit dem Grund­re­zept anzu­fan­gen, um auf den Geschmack zu kom­men und dann wei­ter zu expe­ri­men­tie­ren. Eine Ver­fei­ne­rung z.B. mit einem Schuss Weiß­wein oder einer Zitro­ne ist durch­aus fein.

Eber­eschen-Schnaps: Die Dol­den wer­den in die Kühl­tru­he oder in das Kühl­fach gelegt für einen Tag, um durch­zu­fros­ten. Dann wer­den die Früch­te von den Ris­pen mit Hil­fe einer Gabel gezupft in eine weit­hal­si­ge­re Fla­sche gege­ben und mit Korn auf­ge­füllt. Die Fla­sche wird in ein Fens­ter mög­lichst nahe der Hei­zung gestellt. Son­ne gibt es im Herbst ja nur noch wenig, aber die Hei­zungs­luft hilft auch, die Wirk­stof­fe in den Schnaps zu brin­gen. Die Fla­sche wird regel­mä­ßig sanft hin und her geschüt­telt. Nach sechs Wochen wer­den die Eber­eschen-Früch­te durch ein Sieb gege­ben. Der Schnaps hilft bei Appe­tit­lo­sig­keit oder Magenverstimmung.

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