Frauenkräuter – Glückskräuter und Zauberpflanzen

Seit Jahr­hun­der­ten glau­ben Men­schen an die an Heil- und Zau­ber­kraft von Pflan­zen. Sie ver­wen­den die­se als Heil­kraut oder auch als Lie­bes­mit­tel. Pflan­zen kön­nen vor Unheil schüt­zen und sind auch Glück brin­gen. Eini­ge alte Bräu­che mit Heil­pflan­zen sind heu­te noch in Berg­dör­fern, z. B. in Tirol, anzu­tref­fen. Die Vor­fah­ren der bäu­er­li­chen Regi­on waren immer schon stär­ker mit der Natur ver­bun­den wegen des dau­ern­den Wach­sen und Ver­ge­hens der Natur. Auch sind die Berg­bau­ern bis heu­te abhän­gig vom Rhyth­mus der Jah­res­zei­ten. Für sie und für ihre Haus­tie­re war und ist es lebens­not­wen­dig über das Jahr aus der Natur Kräu­ter- oder Arz­nei­pflan­zen zu sam­meln und zu nutzen.

Rin­gel­blu­me, Frau­en­man­tel, Malve
© Ellen Hosbach

Immer schon fühl­ten sich Frau­en beson­ders zur Welt der Kräu­ter hin­ge­zo­gen. Den­ken wir nur an Hil­de­gard von Bin­gen und ihre Klos­ter­me­di­zin. Frau­en waren zustän­dig für das Wohl der Hof­be­woh­ner und den Schutz des Hofes. Sie sam­mel­ten Wur­zeln und Kräu­ter und stell­ten ver­schie­de­ne Arz­nei­en in Form von Tees und Aus­zü­gen zusam­men. Oder sie koch­ten Lat­wer­ge (Breie) für Mensch und Tier. Die Frau­en leg­ten Schaf­gar­ben unter die Tür­schwel­le, damit nichts Böses in das Haus getra­gen wur­de oder häng­ten Hasel­nuss­zwei­ge zum Schutz auf. Direkt am Haus oder den Stal­lun­gen befand sich auch immer ein eigens gepflanz­ter Holun­der­strauch. Müt­ter tru­gen ihr Neu­ge­bo­re­nes zum Holun­der­strauch, um bei der Erd­göt­tin Hol­la Schutz für das Neu­ge­bo­re­ne zu erbit­ten. Neu­ge­bo­re­ne Mäd­chen wur­den in einem Lieb­stö­ckel-Bad getaucht, damit sie als Erwach­se­ne eine gute Gelieb­te wur­den. Mit einem Holun­der­stock wur­de frü­her die Län­ge des Sar­ges gemes­sen, wenn ein Mensch das Irdi­sche ver­las­sen hat­te. Kräu­ter wur­den in Amu­let­ten um den Hals getra­gen, um vor Bösem zu schüt­zen, um gesund zu blei­ben oder zu wer­den. Bei schwe­rem Gewit­ter wur­den geweih­te Kräu­ter in das offe­ne Feu­er gewor­fen, um Blitz­schlag abzu­wen­den. Auch waren Kräu­ter wich­ti­ge Räu­cher­mit­tel, um Haus und Stall zu desinfizieren.

Die Tradition der Heilkräuter

Gän­se­fin­ger­kraut

Frau­en schät­zen tra­di­tio­nell die Heil­kraft der Kräu­ter beson­ders. Sie haben über Gene­ra­tio­nen einen gro­ßen Wis­sens­schatz über deren Wir­kun­gen ange­sam­melt und wei­ter­ge­ge­ben. Die­se Erfah­run­gen und Beob­ach­tun­gen bezo­gen sich weit­ge­hend auf typi­sche Frau­en­lei­den wie Mens­trua­tions- oder Wech­sel­jahrs­be­schwer­den oder zur Hil­fe bei Gebur­ten. Vie­le Pflan­zen wie Frau­en­man­tel, Bei­fuß, Gän­se­blüm­chen, Hir­ten­tä­schel, Gun­del­re­be, Lieb­stöckl, Stein­klee, Engel­wurz, Lab­kraut, Johan­nis­kraut, Sal­bei, Ysop, Schaf­gar­be, Gän­se­fin­ger­kraut, Taub­nes­sel, ver­ra­ten ihre Bedeu­tung oder Nut­zung oft­mals schon in ihrem volks­heil­kund­li­chen Namen. Die spe­zi­el­len Frau­en­heil­kräu­ter fin­den sich am Weges­rand, auf den Wie­sen in den Ber­gen oder in Klos­ter­gär­ten. Die Wir­kung von Heil­pflan­zen ist seit Jahr­tau­sen­den bekannt und erlebt zur­zeit eine Renaissance.

Unter “Lieb­frau­en­stroh” wur­den ver­schie­de­ne Kräu­ter zusam­men­ge­fasst, die den Gebä­ren­den unter das Bett oder die Matrat­ze gelegt wur­den. Beru­hi­gen­de und duf­ten­de Kräu­ter (Lab­kraut, Wald­meis­ter, Duft-Mari­en­gras, Kamil­le, Dost, Bei­fuß) zähl­ten genau­so dazu, wie soge­nann­te beschüt­zen­de und rei­ni­gen­de Kräu­ter wie bei­spiels­wei­se Thy­mi­an, Schaf­gar­be, Frau­en­man­tel. Die Frau­en wur­den von den Pflan­zen­geis­tern wäh­rend der Geburt beglei­tet und beschützt. Es wäre schön, den alten Brauch wie­der zu bele­ben, und zur Geburt eines Kin­des ein Lieb­frau­en­stroh- Kräu­ter­säck­chen zu verschenken.

Nutzen der Heilpflanzen heute

Was die meis­ten ver­ges­sen haben: Vie­le Frau­en­heil­kräu­ter sind in jedem Küchen­schrank wie Anis, Bei­fuß, Fen­chel, Küm­mel oder Ros­ma­rin zu finden.

Im Tee kön­nen die­se Kräu­ter ihre Wir­kung beson­ders gut ent­fal­ten. Auch die For­schung das The­ma Frau­en­heil­kräu­ter ent­deckt und ihre medi­zi­ni­schen Wir­kun­gen wis­sen­schaft­lich nach­ge­wie­sen: An der Uni­ver­si­tät Würz­burg gibt es eine For­scher­grup­pe unter der Lei­tung von Johan­nes Gott­fried May­er, die sich mit der Klos­ter­me­di­zin beschäftigt.

Vie­le Men­schen suchen heu­te sanf­te Alter­na­ti­ven zu che­mi­schen Arz­nei­mit­teln, die zum Teil star­ke Neben­wir­kun­gen haben. Dabei sind es beson­ders Frau­en, die auf eine natür­li­che und ganz­heit­li­che Lebens­wei­se ach­ten – wozu Heil­kräu­ter unbe­dingt gehören.

Heil­pflan­zen gibt es heu­te als soge­nann­te Teedro­gen in der Apo­the­ke oder im Reform­haus zu kau­fen. So kann man sicher sein, dass man eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Ware bekommt, die arz­nei­li­che Wir­kung haben. Heil­pflan­zen kön­nen unter­schied­lich ange­wen­det wer­den: Im Tee, auf Kom­pres­sen, als Bade­zu­satz oder in spe­zi­ell zube­rei­te­ten Sal­ben, Cremes oder in Auszügen.

Wichtiger Hinweis:

Die ange­ge­be­nen Rezep­tu­ren und Emp­feh­lun­gen kön­nen kei­nen Arzt­be­such oder die indi­vi­du­el­le Behand­lung mit Heil­pflan­zen erset­zen. Alle Infor­ma­tio­nen und Rezep­tu­ren wur­den nach bes­tem Gewis­sen und Wis­sen zusammengestellt.

Irr­tü­mer sind den­noch nie aus­zu­schlie­ßen. Beden­ken Sie bit­te, dass hei­len­de Pflan­zen bei gesun­den und vor allem bei kran­ken Men­schen unter­schied­lich wir­ken und uner­wünsch­te Neben­er­schei­nun­gen her­vor­ru­fen können.

Gespräch mit einer Tiroler Kräuterexpertin über Frauenheilkräuter

Chris­ta Sponring
© Ellen Hosbach

“Es wächst, wie es der Mensch braucht”, sagt die Tiro­ler Bäue­rin und Kräu­ter­ex­per­tin Chris­ta Spon­ring. Im Früh­jahr bei­spiels­wei­se wach­sen die Wild­kräu­ter wie Löwen­zahn und Schaf­gar­be. Die bit­te­ren Inhalts­stof­fe sind maß­geb­lich für eine Früh­jahrs­kur, weil sie z. B. die Leber und damit den Stoff­wech­sel anre­gen. “Wil­de Kräu­ter schenkt uns die Natur fast das gan­ze Jahr. Sie sind sehr wert­voll für unse­re Gesund­heit und für die Schön­heit, denn sie ent­hal­ten vie­le wert­vol­le Vital­stof­fe”, so Sponring.

Auf einem alten Bau­ern­hof, in Weer­berg, Nähe Inns­bruck, in der schö­nen Kar­wen­del­re­gi­on gedeiht der üppi­ge Würz- und Kräu­ter­gar­ten der Bäue­rin. Er liegt son­nig auf 800 Meter Höhe. Von dort aus haben Besu­cher einen wun­der­schö­nen Blick auf das Inn­tal. Die Lei­den­schaft zu den Kräu­tern liegt der Bäue­rin seit ihrer Kind­heit im Blut. Außer­dem erfüll­ten die Kräu­ter und Heil­pflan­zen einen wich­ti­gen Zweck. Der Hof der Eltern befand sich in einem abge­le­ge­nen Tal und der nächs­te Arzt oder Apo­the­ker war weit ent­fernt und nur über lan­ge Fuß­we­ge erreich­bar. Klei­ne Ver­let­zun­gen und Unpäss­lich­kei­ten der Kin­der hat­te ihre Mut­ter daher mit den guten alten Haus­mit­teln aus der Natur und Küche behan­delt. Das Kräu­ter­wis­sen wur­de ganz natür­lich wei­ter­ge­ge­ben, indem die Kin­der schon früh ange­lei­tet wur­den, die rich­ti­gen Kräu­ter zu sam­meln. So lern­ten die Kin­der auch den Ein­satz von Heil­pflan­zen gleich mit: Arni­ka wur­de bei klei­nen Bles­su­ren beson­ders geschätzt, aber auch Wie­sen­sal­bei. Die gesam­mel­ten Kräu­ter wur­den teil­wei­se getrock­net als Vor­rat für den Win­ter oder gleich für Spei­sen und Tees ver­wen­det. Noch heu­te kann sich die Bäue­rin leb­haft an den unan­ge­neh­men Geruch von Zwie­beln und Schwei­ne­fett erin­nern – ein altes Mit­tel bei Bron­chi­tis. Auch an die Zwie­bel­säck­chen aus rohen, gehack­ten Zwie­beln, die bei Ohren­schmer­zen auf die Ohren gelegt wur­den. Ange­neh­me Erin­ne­run­gen hat Spon­ring hin­ge­gen an den lecke­ren Schlaf­trunk der Mut­ter aus war­mer Milch mit etwas But­ter und Honig, das den Hus­ten lin­der­te und das Ein­schla­fen ermöglichte.

Heil­pflan­zen im Kräutergarten
© Ellen Hosbach

Seit eini­ger Zeit hat sich Spon­ring ver­stärkt mit den Heil­kräu­tern beschäf­tigt, die beson­ders für Frau­en geeig­net sind: Sie emp­fiehlt jedem Men­schen, wie­der den Kon­takt Heil­kräu­tern zu suchen. “Das Gefühl dafür ist jedem ange­bo­ren. Wich­tig ist es aus­zu­lo­ten, zu wel­cher Pflan­zen­art man sich beson­ders hin­ge­zo­gen fühlt”, sagt sie. Viel­leicht sind es der Geschmack, der herr­li­che Duft, die Aro­ma­stof­fe, das Aus­se­hen, die Far­be und die Blü­ten, die einem Men­schen den per­sön­li­chen Zugang zu einem Heil­kraut schafft. “Oft stellt sich her­aus, dass gera­de die­se Pflan­ze in dem Moment hilf­reich für den Men­schen ist”, so Sponring.

Venuspflanzen stärken und heilen Frauen

Als Venus­pflan­zen bezeich­ne­te man alle Pflan­zen, die rosa Blü­ten, einen süß­li­chen Duft, licht­grü­ne Blät­ter mit har­mo­ni­schen For­men und süße, aro­ma­ti­schen Früch­te besa­ßen. In der Abend­län­di­schen Medi­zin gal­ten sie als stär­kend oder hei­lend für Frau­en. Dabei ging es auch um die Wir­kung auf die Weib­lich­keit, auf die “Venus­or­ga­ne”, den Geni­tal­be­reich. Vie­le Rosen­ge­wäch­se zäh­len zu den “Venus­pflan­zen”. Ihre Wir­kung wur­de spä­ter durch die Ent­de­ckung der soge­nann­ten Phy­to­ös­tro­ge­ne in die­sen Heil­pflan­zen bestä­tigt. Zu den Rosen­ge­wäch­sen gehö­ren auch eini­ge Obst tra­gen­de Pflan­zen wie die Him­bee­ren. Ihre Blät­ter wer­den tra­di­tio­nell in der Geburts­hil­fe eingesetzt.

Frauenmantel oder Taubecher

Frau­en­man­tel mit Wassertropfen
© Ellen Hosbach

“Es ist ein anmu­ti­ges Kraut, des­sen Anblick das Herz erfreut”, schrieb der anthro­po­so­phi­sche Bota­ni­ker Wil­helm Peli­kan. Der zwei­te Name heißt “Tau­be­cher’ und steht mit dem Mond in Bezie­hung. Rein wis­sen­schaft­lich bzw. bota­nisch betrach­tet, han­delt es sich um soge­nann­te “Gut­ta­ti­ons­trop­fen”, die die Pflan­ze “aus­schwitzt”. Die Trop­fen besit­zen eine schweiß­re­gu­lie­ren­de Wir­kung und hel­fen z. B. bei Wech­sel­jahrs­be­schwer­den. Das Blatt eines Frau­en­man­tels ist zäh und fase­rig und hat bin­de­ge­webs­fes­ti­gen­de Eigen­schaf­ten. Japa­ni­sche Unter­su­chun­gen der Gerb­stof­fe haben gezeigt, dass die Pflan­ze eine brei­te Palet­te von pilz­hem­men­den, anti­bak­te­ri­el­len bis anti­vi­ra­len Wir­kun­gen besitzt. Das blü­hen­de Kraut des Frau­en­man­tels hilft aber bei unter ande­rem bei Regel­schmer­zen, bei Zyklus­schwan­kun­gen, prä­men­struel­lem Syn­drom (PMS), Ent­zün­dun­gen im Schei­den­be­reich und Klimakteriumsbeschwerden.

Taubnessel – die “sanfte” Version der Brennnessel

Die Taub­nes­sel gilt eben­falls als Frau­en­kraut. Schon ihre Form zeigt ihre Wir­kung: Sie ist rhyth­misch auf­ge­baut, hat abwech­selnd wei­ße Blü­ten und Blät­ter. Es ist eine zyklus­re­gu­lie­ren­de und schleim­haut­re­ge­ne­rie­ren­de Pflan­ze. Ihre blut­rei­ni­gen­den, ent­zün­dungs­hem­men­den, schmerz­lin­dern­den, schleim­lö­sen­den Eigen­schaf­ten wer­den sehr geschätzt. 

Tee­zu­be­rei­tung: Tee aus den Taub­nes­sel­blü­ten schmeckt köst­lich und hilft bei vie­len Frau­en­lei­den. Ein Tee aus Schaf­gar­be und Taub­nes­sel, (1:1, zum Bei­spiel 10 Gramm Schaf­gar­be, 10 Gramm Taub­nes­sel) gemischt, hilft, wenn Tage vor dem Beginn der Peri­ode Schmer­zen auf­tre­ten. Schach­tel­halm, Schaf­gar­be und Frau­en­man­tel und Taub­nes­sel zu glei­chen Tei­len gemischt, (Tee und Sitz­bä­der) sor­gen für ein schnel­les Abklin­gen von Weißfluss.

Schafgarbe im Leib, tut wohl jedem Weib!

Scharf­gar­ben-Korb
© Ellen Hosbach

Schaf­gar­be stärkt das neu­ro-vege­ta­ti­ve Sys­tem und die Immun­ab­wehr. Ihre Bit­ter­stof­fe und äthe­ri­schen Öle wir­ken posi­tiv auf Leber und Gal­le. Die Öle sind krampf­lö­send, die Bit­ter­stof­fe haben eine stär­ken­de Wir­kung auf die Becken­mus­ku­la­tur. Daher hilft der Tee vor allem bei Mens­trua­ti­ons­schmer­zen mit Schmer­zen im Becken­be­reich. Das äthe­ri­sche Schaf­gar­ben­öl wur­de frü­her als “Lie­bes­öl” eingesetzt.

Schachtelhalm, auch Zinnkraut – der Dinosaurier der Kräuter

Der Schach­tel­halm gilt als der Dino­sau­ri­er unter den Kräu­tern (Wis­sen­schaft­ler haben nach­ge­wie­sen, dass die­se Heil­pflan­ze schon vor 300 Mil­lio­nen Jah­ren die Erde besie­del­te). Er ent­hält gewebs­bil­dungs­an­re­gen­de Kie­sel­säu­re, hilft nicht nur bei star­ker Blu­tung, son­dern auch bei “Alters­er­schei­nun­gen” im Bereich der weib­li­chen Orga­ne. Durch den hohen Anteil an Mine­ra­li­en, kräf­tigt der Acker­schach­tel­halm bei­spiels­wei­se Haut und Schleim­häu­te, das Bin­de- und Stütz­ge­we­be und stärkt die Lunge.

Ent­span­nungs­tee: Je 20 Gramm Majo­rankraut, Frau­en­man­tel­kraut, Schaf­gar­ben­blü­ten, Hop­fen­zap­fen, Kamil­len­blü­ten für eine Tee­mi­schung aus der Apo­the­ke zusam­men­stel­len las­sen. Für jeweils einen Tee wird 1 Ess­löf­fel auf eine Tas­se gege­ben, mit heis­sem Was­ser über­brüht, abge­deckt 15 Minu­ten ste­hen gelas­sen und warm getrun­ken. Der Ent­span­nungs­tee kann immer dann auf­ge­brüht wer­den, wenn es Ent­span­nung nötig erscheint.

Damiana – entspannt und befeuert die Lust

Bereits die Mayas schätz­ten den gelb­blü­hen­den Strauch. Er wur­de als Tee getrun­ken, zu kul­ti­schen Zwe­cken geraucht und für das Lie­bes­spiel zusam­men mit hal­lu­zi­no­ge­nen Kräu­tern ver­wen­det. Der alte Name “Asth­ma­bes­en” weist auf die ent­span­nen­de Wir­kung im Becken­be­reich und den Bron­chi­en hin.

Der Strauch ent­hält Ter­pe­ne, Cineol, Pini­en, Arbu­tin, Damia­nin, Tan­nin, Kof­fe­in. Aber auch äthe­ri­sche Öle, Bit­ter­stof­fe, Har­ze. Die noch unent­deck­ten Kom­po­nen­ten sind sexu­ell sti­mu­lie­rend (Aphro­di­sia­kum), und sie ver­bes­sern die Hirn- und Becken­durch­blu­tung. Ach­tung: In der Schwan­ger­schaft soll­te Dami­a­na nicht ange­wen­det werden!

Beifuß-Apéritif (sehr bitter)

3 Stämm­chen Beifuß,1 Stämm­chen Zitronenmelisse,1 Zweig Pfef­fer­min­ze mit einem Liter Weiß­wein über­gie­ßen und einen Tag ver­schlos­sen zie­hen las­sen. Dann absei­hen und wie Wein trinken.

Beifuß – “Mütterkraut, Weiberkraut”

Bei­fuß – eine alte, magi­sche Heilpflanze

Bei­fuß ist eben­falls ein tra­di­tio­nel­les Frau­en­kraut. Der bota­ni­sche Name des Bei­fuß ist von der Göt­tin Arte­mis (Arte­mi­sia vul­ga­ris) abge­lei­tet, der Beschüt­ze­rin der wil­den Tie­re und der Gebä­ren­den. Die Göt­tin war auch zustän­dig für Bit­ten um Hei­lung und Frucht­bar­keit. Die Pflan­ze gehört zu den Johan­nis­kräu­tern. Zur Son­nen­wend­fei­er trug man einen Gür­tel aus Bei­fuß und warf ihn anschlie­ßend ins Sonn­wend­feu­er. In der Glut soll­ten alle bösen Ein­flüs­se ver­bren­nen und Gesund­heit besche­ren. Bei­fuß wur­de frü­her auf ver­schie­de­ne Wei­sen bei Ent­bin­dun­gen ver­wen­det, um die Geburt zu erleich­tern, bei Wech­seln, z.B. der Jah­res­zei­ten oder bei Wen­de­punk­ten im Leben wur­de Bei­fuß verwandt.

Die Heil­pflan­ze hat eine wär­men­de und ent­kramp­fen­de, durch­blu­tungs­för­dern­de Wir­kung auf die Gebär­mut­ter, den gesam­ten Unter­leib und för­dert die Mens­trua­ti­on. Das “Jung­fern­kraut” wur­de des­we­gen frü­her auch für Abtrei­bun­gen verwendet.

Bei­fuß nicht in der Schwan­ger­schaft verwenden!

Hagebutte – Wildrose der Venus

Die Rose ist der Venus geweiht und soll aus dem Blut des Ado­nis ent­stan­den sein. Sie ist das Sym­bol der Zunei­gung, Lie­be, Frucht­bar­keit aber auch der Ver­eh­rung der Toten. Sie ent­hält wert­vol­le Inhalts­stof­fe wie Frucht­säu­ren, Vit­ami­ne, Mine­ral­stof­fe, Pek­ti­ne, Fal­vo­no­iden und Gerb­stof­fen und bie­tet somit vie­le Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten. Als Rosen­blü­ten­es­sig, Hage­but­ten­t­in­kur, Rosen­si­rup und ‑Likör oder Blü­ten­zu­cker mit Rosen. Rosen- oder Hage­but­ten­tee-Umschlä­ge sind eine Wohl­tat für die gereiz­te Haut. Als Gesichts­was­ser bele­ben sie den Teint. Wirk­stof­fe und Duft ent­fal­tet das äthe­ri­sche Öl, wenn man es in klei­nen Men­gen in Cremes oder Lotio­nen einrührt.

Hage­but­ten­tink­tur: 2 Ess­löf­fel getrock­ne­te Hage­but­ten in ¼ l Weiß­wein 10 Tage anset­zen, gläs­chen­wei­se trinken.

Schön­heits­mas­ke: Früch­te ohne Ker­ne pürie­ren und auf die Haut auf­tra­gen, 1 Stun­de ein­wir­ken las­sen. Glät­tet Fal­ten und hellt die Haut auf.

Autorin
• Ellen Hos­bach, Heil­pflan­­zen-Welt (August 2014).
Ellen Hos­bach Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­ra­tung, Kon­takt: [email protected], Tel.: 040–37502647
Quel­len
• Hirsch S, Grün­ber­ger F: Die Kräu­ter in mei­nem Gar­ten. Freya Ver­lag, 2011, Linz.
• Fischer H: Frau­en­pflan­zen. Nym­phen­bur­ger Ver­lag, 2006, München.
• Wie­ge­le M: Frau­en­kräu­ter. Agrar­ver­lag und Ulmer, 2003, Stuttgart.
Chris­ta Spon­ring, Vital­hof Tun­el­hof, A‑6133 Weer­berg, Tirol
,
www.vitalhof-tunelhof.at
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