Wiederkehrende Blaseninfekte: Vorbeugung ohne Bakterien-Resistenzen

Wie­der­keh­ren­de Harn­wegs­in­fek­te sind eines der häu­figs­ten gesund­heit­li­chen Pro­ble­me erwach­se­ner Frau­en vor den Wech­sel­jah­ren. Als wich­tigs­tes Haus­mit­tel zur Vor­beu­gung gilt die Ver­wen­dung von heil­kräf­ti­gen Pflan­zen wie zum Bei­spiel im Heu­mann Bla­sen- und Nie­ren­tee Solu­bi­trat® Uro ent­hal­ten (Gold­ru­ten­kraut, Bir­ke). Eine gro­ße, bei über 200 Frau­en auf­wän­dig durch­ge­führ­te Stu­die aus den Nie­der­lan­den zeigt nun zum ers­ten Mal, dass ein pflanz­li­ches Pro­dukt sol­chen Infek­ten vor­teil­haf­ter vor­beu­gen kann als eine Stan­dard­be­hand­lung mit Anti­bio­ti­ka [1].

Gold­ru­te (Soli­da­go vir­gau­rea)

Wie­der­keh­ren­de Harn­wegs­in­fek­te – also mehr als drei Infek­te von ablei­ten­den Harn­we­gen (Harn­lei­ter, Bla­se, Harn­röh­re) pro Jahr – betref­fen vor allem Kin­der, Frau­en in jün­ge­rem Alter sowie alte Frau­en. Sie sind oft schwer zu behan­deln und noch schwie­ri­ger vor­zu­beu­gen. Die nie­der­län­di­schen For­scher haben die Ergeb­nis­se einer vor­beu­gen­den The­ra­pie ent­we­der mit Anti­bio­ti­ka oder mit einem pflanz­li­chen Prä­pa­rat aus nord­ame­ri­ka­ni­schen Moos­bee­ren ver­gli­chen. Es zeig­te sich, dass die ver­wen­de­ten Anti­bio­ti­ka nach zwölf­mo­na­ti­ger Anwen­dung etwas bes­ser wirk­ten als das Natur­prä­pa­rat: 71,1% der mit Anti­bio­ti­ka und 78,2% der mit Moos­beer-Extrakt behan­del­ten Pati­en­tin­nen hat­ten min­des­tens einen Rück­fall. Die mitt­le­re Zeit bis ein erneu­ter Harn­wegs­in­fekt auf­trat, war unter Anti­bio­ti­ka dop­pelt so lang wie unter dem Ver­gleichs­prä­pa­rat. Aller­dings: Die Anti­bio­ti­ka-Behand­lung hat­te eine ernst zuneh­men­de Kon­se­quenz: Nach einem Jahr waren etwa 90 Pro­zent der im Harn fest­ge­stell­ten Bak­te­ri­en gegen­über dem ein­ge­setz­ten, aber auch gegen­über etli­chen ande­ren Anti­bio­ti­ka resis­tent gewor­den. Die Ein­nah­me der Moos­bee­ren-Kap­seln ver­än­der­te die Resis­tenz­la­ge hin­ge­gen nicht. Eine sol­che enor­me Zunah­me der Resis­tenz führt über kurz oder lang dazu, dass Anti­bio­ti­ka kei­ner­lei vor­beu­gen­de Wir­kung mehr haben. Und noch schlim­mer, dass sie im Fal­le von schwe­ren Infek­ti­ons­krank­hei­ten kei­ne the­ra­peu­ti­schen Effek­te mehr haben.

Die Wir­kung des ver­wen­de­ten natur­me­di­zi­ni­schen Extrak­tes begrün­den Wis­sen­schaft­ler im wesent­li­chen dadurch, dass er eine Infek­ti­on der Schleim­haut durch krank­ma­chen­de Bak­te­ri­en behin­dert, also Infek­tio­nen und die Aus­brei­tung von Infek­tio­nen inner­halb des Kör­pers stark redu­ziert. Ähn­li­che Effek­te sind auch von ande­ren Heil­pflan­zen bekannt, zum Bei­spiel von der Bir­ke (ent­hal­ten zum Bei­spiel im Heu­mann Bla­sen- und Nie­ren­tee Solu­bi­trat® Uro) [2]. In einem beglei­ten­den Fach­kom­men­tar zu der nie­der­län­di­schen Stu­die wird dar­auf auf­merk­sam gemacht, dass eine höhe­re Dosis von infekt­blo­ckie­ren­den Natur­stof­fen in den Harn­we­gen die vor­beu­gen­de Wir­kung ver­mut­lich deut­lich ver­bes­sert hät­te [3].

Autor
• Rai­ner H. Buben­zer, Mul­ti­Med­Vi­si­on Ber­li­ner Medi­zin­re­dak­ti­on (2013).
Quel­len
[1] Bee­re­poot MA, ter Riet G, Nys S, van der Wal WM, de Bor­gie CA, de Rei­jke TM, Prins JM, Koei­jers J, Ver­bon A, Stob­be­ringh E, Geer­lings SE: Cran­ber­ries vs anti­bio­tics to pre­vent uri­na­ry tract infec­tions: a ran­do­mi­zed dou­­b­le-blind non­in­fe­rio­ri­ty tri­al in pre­me­no­pau­sal women. Arch Intern Med. 2011 Jul 25;171(14):1270–8 (Direk­ter Link).
[2] Woj­nicz D, Kuchars­ka AZ, Sokóo‚-oÄ™towska A, Kicia M, Tich­ac­­zek-Gos­­­ka D: Medi­cinal plants extra­cts affect viru­lence fac­tors expres­si­on and bio­film for­ma­ti­on by the uropa­tho­ge­nic Esche­ri­chia coli. Urol Res. 2012 Aug 23 (Direk­ter Link).
[3] Gur­ley BJ: Cran­ber­ries as anti­bio­tics?: Com­ment on “Cran­ber­ries vs anti­bio­tics to pre­vent uri­na­ry tract infec­tions: a ran­do­mi­zed dou­­b­le-blind non­in­fe­rio­ri­ty tri­al in pre­me­no­pau­sal women”. Arch Intern Med. 2011 Jul 25;171(14):1279–80 (Direk­ter Link).

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