Lesetipp: Das Kochbuch für Vegetarier

“Das Koch­buch für Vege­ta­ri­er” ist als Begleit­buch zum Kon­zept des meta­bo­lic-balan­ce® gedacht. Wegen feh­len­der Men­gen­an­ga­ben von zu ver­wen­den­den Gemü­se­sor­ten ist das Koch­buch nicht zum Nach­ko­chen für “Nor­mal­bür­ger” geeig­net. Es kann aller­dings Vege­ta­ri­ern in spe wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen und Ansät­ze liefern.

Die Natio­na­le Ver­zehr­stu­die II. ergab, dass 66 Pro­zent der Män­ner und 51 Pro­zent der Frau­en (18–80 Jah­re) über­ge­wich­tig sind [1]. Beson­ders ange­stie­gen ist das Über­ge­wicht gera­de bei jun­gen Erwach­se­nen. Haupt­säch­lich Frau­en ver­su­chen immer wie­der, ihre Pfun­de durch Diä­ten in den Griff zu bekom­men. Doch jede Zwei­te bricht die Diät wegen des gerin­gen Erfolgs wie­der ab. Mög­li­cher­wei­se ist auch des­we­gen das The­ma “Diät” beson­ders beliebt in Funk, Fern­se­hen oder im Inter­net. Zahl­los sind die vor­ge­schla­ge­nen Ansät­ze: Atkins‑, Blutgruppen‑, Low-Fat- oder Roh­kost-Diät, prak­tisch für jede Her­an­ge­hens­wei­se oder jeden Typ ist etwas dabei.

Nach einer – viel­leicht auch erfolg­rei­chen – Diät ist das größ­te Pro­blem, das Wunsch­ge­wicht zu hal­ten. Denn häu­fig stellt sich der soge­nann­te Jo-Jo-Effekt ein: Nach erfolg­ter Abnah­me und erfreu­li­chem Ver­lust des Fett­ge­we­bes folgt die kon­ti­nu­ier­li­che Gewichts­zu­nah­me. Die meis­ten brin­gen nach der Diät sogar noch mehr auf die Waa­ge als vor­her. Um die­sem Teu­fels­kreis­lauf zu ent­ge­hen, schlägt ein Inter­nist und Ernäh­rungs­be­ra­ter das Kon­zept des meta­bo­lic balan­ce® vor. Es basiert auf der Mit­ar­beit von Betreu­ern, die als Ernährungsberater/​innen im Sin­ne des Kon­zepts Abnehm-Wil­li­ge beglei­ten. Zu Beginn wird ein Ein­füh­rungs­ge­spräch mit dem Bera­ter geführt. Die­ser ver­an­lasst außer­dem noch einen Blut­test (36 Para­me­ter wer­den unter­sucht). Nach Aus­wer­tung des Blut­tests und des Gesprächs folgt die Auf­stel­lung eines Ernäh­rungs­plans, der auf vege­ta­ri­schem Essen beruht.

Abnehmen mithilfe eines Beraters

Abnehm-Wil­li­ge müs­sen sich also auf den Vege­ta­ris­mus ein­las­sen, sonst funk­tio­niert die­se Diät nicht. Das Kon­zept führt über eine Vor­be­rei­tungs­pha­se (Essen von vor allem Obst und Gemüse=“Entschlackung”) zur soge­nann­ten stren­gen Umstel­lungs­pha­se (Lebens­mit­tel aus­schließ­lich nach Plan des Ernäh­rungs­be­ra­ters). Zuletzt folgt die “gelo­cker­te Umstel­lungs­pha­se”. In die­ser sind Abwei­chun­gen vom Ernäh­rungs­plan mög­lich. Aus­pro­bie­ren ist mög­lich: Im Vor­der­grund steht, was gut tut oder was nach den Regeln des Kon­zepts noch denk­bar ist. Wer sich mit dem meta­bo­lic balan­ce aus­ein­an­der­setzt, ist mit einer gan­zen Rei­he von Regeln (z.B. nur drei Mahl­zei­ten pro Tag, pro Mahl­zeit nur die Auf­nah­me einer Art von Eiweiß) kon­fron­tiert, die die Umstel­lung auf Vege­ta­ris­mus leich­ter machen sol­len. Bei die­sem Kon­zept wird davon aus­ge­gan­gen, dass es nach erfolg­ter Umstel­lung auf vege­ta­ri­sche Ernäh­rung zu kei­nem Jo-Jo-Effekt mehr kommt.

Kochbücher passend zum Konzept

Pas­send zum Kon­zept wur­den Koch­bü­cher ent­wi­ckelt. “Das Koch­buch für Vege­ta­ri­er” ist für Ein­stei­ger gedacht. Es lie­fert neben der Ein­füh­rung, Hin­wei­se auf die Bestand­tei­le der Nah­rung wie bei­spiels­wei­se ihren wich­ti­gen Bau­stei­nen wie Eiwei­ße oder Ami­no­säu­ren. Eben­so wer­den die Koh­len­hy­dra­te behan­delt: Sie wer­den auf ihre Ver­dau­lich­keit, bzw. Umwand­lung in Blut­zu­cker hin unter­sucht. Wel­che Bal­last­stof­fe sind wich­tig oder unver­zicht­bar, wel­che Fett­säu­ren die Basis für eine gesun­de Ernäh­rung – Fra­gen, die vor der Diät geklärt wer­den soll­ten. Mit ent­spre­chen­dem Hin­ter­grund­wis­sen las­sen sich Ernäh­rungs­feh­ler und damit Man­gel­er­schei­nun­gen ver­hin­dern. Eine klei­ne Waren­kun­de lie­fert Wis­sens­wer­tes über pflanz­li­che Eiweiß­lie­fe­ran­ten oder Hin­wei­se auf ande­re wert­vol­le Inhalt­stof­fe. Es wird bei­spiels­wei­se behan­delt, wel­che Spros­sen oder Keim­lin­ge unver­zicht­ba­re Mine­ral­stof­fe (Kal­zi­um, Magne­si­um, Kali­um, Phos­phor) lie­fern, oder wel­che Bedeu­tung Kräu­ter und Gewür­ze bei vege­ta­ri­scher Ernäh­rung über­neh­men kön­nen. Etwa ein Drit­tel des 150 Sei­ten star­ken Buches befasst sich zunächst mit den grund­sätz­li­chen Fra­gen einer vege­ta­ri­schen Ernährung.

Zeitaufwändige Rezepte

Danach fol­gen Rezep­te für Früh­stück, Mit­tag­essen und Abend­brot. Vie­le Rezep­te wei­chen von der sonst übli­chen Ernäh­rung stark ab und erfor­dern außer­dem Vor­be­rei­tun­gen. Die “Man­de­la­de­sup­pe” zum Früh­stück zum Bei­spiel basiert auf Man­deln und Son­nen­blu­men­ker­nen, die eine Nacht vor­her in Was­ser ein­ge­weicht wer­den müs­sen. Dann wird die Sup­pe aus Gemü­se, Knob­lauch und Brü­he gekocht. Sie wird mit einer Schei­be Rog­gen­brot geges­sen. All­tags­taug­li­cher ist es wahr­schein­lich, die Sup­pe am Tage vor­her zu kochen, um sie zum Früh­stück essen zu kön­nen. Denn Berufs­tä­ti­ge wer­den wohl kaum die Muße fin­den, sich mor­gens eine Sup­pe zu kochen – es sei denn, sie kal­ku­lie­ren die Zeit mit ein und genie­ßen das frü­he Aufstehen.

Das Koch­buch ist als Begleit­buch kon­zi­piert, denn die Men­gen­an­ga­ben bezie­hen sich jeweils immer nur auf “eine Por­ti­on”. Wahr­schein­lich wer­den mit­hil­fe des Ernäh­rungs­be­ra­ters die indi­vi­du­el­len Por­tio­nen errech­net. Inso­fern eig­net sich das Koch­buch nicht zum Nachkochen.

Die Aus­wahl der Rezep­te ist rela­tiv exo­tisch: Spar­gel mit Papa­ya­creme, Fen­chel mit Käse­fül­lung, gegrill­tes Tofu-Voll­korn­sand­wich – die genann­ten Bei­spie­le zei­gen, dass sich die Rezep­te eher an expe­ri­men­tier­freu­di­ge und kocher­fah­re­ne Frau­en rich­ten. Denn die Rezep­te sind zum Teil sehr knapp gehal­ten, sie sind für Koch-Ein­stei­ger nicht geeig­net. Span­nend wäre sicher­lich, wie Män­ner mit die­sem Kon­zept umgehen.

Fun­fack, Wolf, Bürk­le, Sil­via: Das Koch­buch für Vege­ta­ri­er. Gesund abneh­men mit abwechs­lungs­rei­chen Rezep­ten ohne Fisch und Fleisch. Süd-West-Ver­lag. 14,95 €. Bestel­lung bei amazon.

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (April 2011).
Quel­le
[1] https://www.was-esse-ich.de/uploads/media/NVS_Presseunterlagen__Jan08_02.pdf

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