Thalassotherapie

Thalas­sos [griech.] = Meer.

Begründer:

Heil­sa­me Bäder im Meer­was­ser wur­den schon von den alten Grie­chen genos­sen. Der grie­chi­sche Phi­lo­soph Pla­ton war über­zeugt, daß “Meer­was­ser alle Lei­den abwäscht”.
Als Ursprungs­land der moder­nen Thalas­so­the­ra­pie ist jedoch Frank­reich bekannt. Ent­lang der Küs­te, von der Bre­ta­gne bis zur Côte d‘Azur, ent­wi­ckel­ten sich zahl­rei­che Kur­zen­tren, die auf Meer­was­ser­be­hand­lun­gen spe­zia­li­siert sind.

Ausführung:

Die Thalas­so­the­ra­pie läßt sich als Bäder­kur durch­füh­ren, kann aber auch mit Meer­salz- und Algen­prä­pa­ra­ten zu Hau­se ange­wandt wer­den. Meer­salz ent­zieht der Haut im Gewe­be gespei­cher­tes Was­ser und lagert dafür Mine­ra­li­en und Spu­ren­ele­men­te ins Gewe­be ein. Die Haut wird durch das Bad gestrafft, und der Stoff­wech­sel wird ange­regt. Bei regel­mä­ßi­ger Anwen­dung las­sen sich Durch­blu­tungs­stö­run­gen, Haut­er­kran­kun­gen, Rheu­ma- und Herz­be­schwer­den lin­dern. Dar­über hin­aus wir­ken Meer­salz­bä­der enorm anre­gend, beson­ders wenn sie als Spru­del­bad durch­ge­führt wer­den. Der Kreis­lauf kommt in Schwung, der Pati­ent fühlt sich danach wesent­lich vitaler.

Beglei­tend zur Bäder­be­hand­lung kön­nen Algen­pa­ckun­gen für Gesicht, Dekol­le­té oder den gan­zen Kör­per (als Schlamm­bad) gemacht wer­den. Das zeigt einen sicht­ba­ren (Schönheits-)Effekt, wirkt sich jedoch anre­gend bis ins Bin­de­ge­we­be aus. Zusätz­lich kön­nen Algen den Kör­per von innen stär­ken — mit Hil­fe einer Trink­kur (Algen­tee) oder der Ein­nah­me von Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­teln mit Algenextrakt.

Wirkungsweise:

Bäder mit Meer­salz straf­fen die Haut, weil der Fett­stoff­wech­sel in den Zel­len ange­regt wird und dadurch Fett­pöls­ter­chen abge­baut und Schla­cken abtrans­por­tiert wer­den. Das wirkt gegen Cel­lu­li­te, Akne und Schuppenflechte.

Algen haben die Fähig­keit, dem Meer­was­ser Nähr­stof­fe, Mine­ral­stof­fe und Spu­ren­ele­men­te zu ent­zie­hen. Magne­si­um, Eisen, Jod, Kal­zi­um und Vit­ami­ne wer­den in ihrem inne­ren gespei­chert. Selbst wenn Algen getrock­net sind, bestehen sie noch zu 20 Pro­zent aus stoff­wech­sel­freund­li­chem Eiweiß und zu 30 Pro­zent aus wert­vol­len Mine­ral­stof­fen. Bei der Auf­nah­me von Algen­pro­duk­ten (Kon­ser­ven, Tee, Kap­seln oder Pul­ver) hel­fen die­se Inhalts­stof­fe, den Kör­per mit wert­vol­len Wirk­stof­fen zu ver­sor­gen. Dar­über hin­aus regen Algen­pro­duk­te die Tätig­keit der Nie­ren an, ent­las­ten den Darm, hel­fen den Kör­per zu ent­gif­ten und stär­ken somit das Immunsystem.

Status:

Die Heil­kraft der Thalas­so­the­ra­pie ist wis­sen­schaft­lich unter­mau­ert. Trotz­dem wird eine Thalas­so­the­ra­pie in fran­zö­si­schen Kur­zen­tren sel­ten genutzt, weil die Zusatz­kos­ten (Fahrt­kos­ten, Unter­brin­gung, Ver­pfle­gung) recht hoch sind. Die Thalas­so­the­ra­pie für zu Hau­se wird gesun­den Men­schen zur Vor­beu­gung emp­foh­len, Kos­ten für die Prä­pa­ra­te wer­den von den Ver­si­che­rungs­trä­gern jedoch nicht über­nom­men. Pati­en­ten mit Haut­krank­hei­ten oder Schild­drü­sen­er­kran­kun­gen soll­ten die Behand­lung mit ihrem Arzt absprechen.

Quel­le
© Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Honos Ver­la­ges, Köln, 2010.

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