Shiatsu

Begründer:

Shi­atsu (zu deutsch: Fin­ger­druck) ist eine Mas­sa­ge, die Anfang des 20.Jahrhunderts in Japan ent­stand und Tei­le der chi­ne­si­schen Heil­mas­sa­gen “An-ma” und “Do-In” enthält.

Lehr­meis­ter Wata­ru Oha­shi brach­te Shi­atsu von Japan in die USA und nach Euro­pa. Er lei­tet meh­re­re Aus­bil­dungs­zen­tren in New York und auch in Deutschland.

Ausführung:

Der Shi­atsu-The­ra­peut ertas­tet zunächst die inne­ren Orga­ne und erspürt, wie sie auf sei­ne Anspra­che reagie­ren. Dabei stellt er fest, ob Orga­ne gereizt oder ent­spannt sind. Dann beginnt er mit der Druck­punkt­mas­sa­ge ent­lang der Meri­dia­ne. Das sind (unsicht­ba­re) Ener­gie­bah­nen im Kör­per, die der fern­öst­li­chen Heil­kun­de zugrun­de lie­gen (sie­he auch Aku­pres­sur). In der Regel wird die Mas­sa­ge an den Füßen begon­nen und auf­wärts durch­ge­führt. Die Reflex­zo­nen gereiz­ter Orga­ne fin­den beson­de­re Beach­tung, da hier Ener­gie­stau­un­gen vor­lie­gen kön­nen, deren Auf­lö­sung sich wohl­tu­end auf die inne­ren Orga­ne aus­wir­ken kön­nen. Die Mas­sa­ge endet mit einer Ruhe­pha­se, in der der Pati­ent ent­span­nen darf und der Mas­sa­ge geis­tig und see­lisch “nach­spü­ren” soll. Die Wir­kung der Mas­sa­ge kann mit lei­ser, ruhi­ger Musik im Hin­ter­grund geför­dert wer­den (Musik­the­ra­pie).

Vie­le Shi­atsu-The­ra­peu­ten schlie­ßen im Sin­ne des Ganz­heits­prin­zips an Mas­sa­ge und Ruhe­pha­se ein Gespräch an, in dem sie mit dem Pati­en­ten über sein kör­per­li­ches und see­li­sches Befin­den spre­chen. Sie tei­len dem Pati­en­ten mit, wel­che “Schwach­punk­te” sie im Kör­per gefun­den haben und erör­tern mit ihm, ob es dafür see­li­sche Ursa­chen gibt. Dadurch hat der Pati­ent die Mög­lich­keit, sich und sei­nen Kör­per bes­ser ken­nen­zu­ler­nen, see­li­sche Pro­ble­me auf­zu­de­cken und an ihrer Bewäl­ti­gung zu arbeiten.

Wirkungsweise:

Die fern­öst­li­che Medi­zin geht davon aus, daß der mensch­li­che Kör­per von Ener­gie­bah­nen, den Meri­dia­nen, durch­zo­gen ist. Dabei unter­schei­det sie zwölf Haupt – und acht Neben­me­ri­dia­ne. Bei gesun­den Men­schen fließt die Lebens­en­er­gie gleich­mä­ßig durch alle Meri­dia­ne. Bil­det sich jedoch aus irgend­ei­nem Grund eine Blo­cka­de, gerät der Ener­gie­fluß ins Sto­cken. Die Fol­ge: Der Mensch wird see­lisch und kör­per­lich krank. Die Shi­atsu-Mas­sa­ge zielt dar­auf, sol­che Stau­un­gen auf­zu­spü­ren und durch geziel­te Klopf- oder Druck­tech­ni­ken auf­zu­lö­sen. Sind die Stau­un­gen besei­tigt, kann die Ener­gie wie­der gleich­mä­ßig und har­mo­nisch flie­ßen, Krank­heits­sym­pto­me ver­schwin­den und die psy­chi­sche Ver­fas­sung wird aus­ge­gli­chen. Des­halb eig­net sich Shi­atsu beson­ders bei psy­cho­so­ma­tisch beding­ten Krank­hei­ten, wirkt aber auch pro­phy­lak­tisch in Zei­ten erhöh­ter Streß­be­las­tun­gen. Shi­atsu kann ent­spann­nen und erfri­schen zugleich. Es regt den Blut­kreis­lauf und den Lymph­strom (Lymph­drai­na­ge) an und beschleu­nigt den Abtrans­port von Schadstoffen.

Status:

Shi­atsu ist Schul­me­di­zi­nern noch rela­tiv unbe­kannt, wird aber durch den gro­ßen Anklang bei Pati­en­ten immer populärer.
Die Ganz­kör­per-Mas­sa­ge soll­te nur von aus­ge­bil­de­ten Shi­atsu-The­ra­peu­ten durch­ge­führt werden.

Quel­le
© Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Honos Ver­la­ges, Köln, 2010.

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