Lichttherapie

Begründer:

Die Licht­the­ra­pie ist eine Ent­wick­lung der moder­nen For­schung. Ver­schie­de­ne Bio­phy­si­ker sowie For­schungs­ab­tei­lun­gen gro­ßer Kon­zer­ne beschäf­ti­gen sich mit dem Ein­fluß des Lichts auf unse­ren Kör­per. Pro­fes­sor Fritz-Albert Popp aus Kai­sers­lau­tern ist einer von ihnen, der mit der Bio­pho­to­nen-Theo­rie Auf­se­hen erregte.

Physikalische Lichtlehre:

Licht­the­ra­pie und Farb­the­ra­pie ste­hen in engem Zusam­men­hang, da wei­ßes Licht wie das Son­nen­licht eine Bün­de­lung der Far­ben Rot, Oran­ge, Gelb, Grün, Blau und Vio­lett ist. Die Auf­spal­tung von wei­ßem Licht macht sich die Farb­the­ra­pie zunut­ze. In der Licht­the­ra­pie wird vor­nehm­lich wei­ßes Licht und UV-Strah­lung verwendet.

Licht brei­tet sich in Wel­len im Raum aus. Dabei besitzt jeder Licht­strahl eine meß­ba­re, elek­tro­ma­gne­ti­sche Ener­gie, weil er aus unzäh­li­gen klei­nen Ener­gie­par­ti­keln (Pho­to­nen) besteht.

Des­halb wird Licht als eine Form von Ener­gie ange­se­hen, die auf den mensch­li­chen Kör­per wir­ken kann.

Biophotonen-Theorie:

Pro­fes­sor Popp fand in lang­wie­ri­gen Ver­suchs­rei­hen her­aus, daß jede Zel­le unse­res Kör­pers Licht­ener­gie, also Pho­to­nen, aus­sen­det. Die­se wer­den Bio-Pho­to­nen (Bio [griech.] = Leben) genannt. Die Bio-Pho­to­nen bil­den ein dich­tes Kom­mu­ni­ka­ti­ons­netz zwi­schen den ein­zel­nen Zel­len. Sie bestim­men die Funk­ti­on der ein­zel­nen Zel­len im Zell­ver­band in Abstim­mung mit deren Gen-Pro­gramm. Das abge­strahl­te Licht unse­res Kör­pers ist ins­ge­samt so schwach, daß es nicht sicht­bar wird. Trotz­dem ist die Strah­lung so stark, daß jede ein­zel­ne Zel­le weiß, wor­in ihre Auf­ga­be besteht. Wird die Bio-Pho­to­nen-Strah­lung im Kör­per gestört, reagie­ren die Zel­len irri­tiert. Das heißt, eine Krank­heit steht bevor.

Die Indus­trie arbei­tet dar­an, ein Gerät zu ent­wi­ckeln, daß die Bio­pho­to­nen-Strah­lung des Kör­pers exakt mes­sen kann. Mit einem sol­chen Gerät lie­ßen sich auch Tumo­re früh­zei­tig erken­nen, da sie eine stär­ke­re Strah­lung aus­sen­den als gesun­des Gewebe.

Ausführung:

Licht­the­ra­pie mit wei­ßem Licht (ähn­lich dem Licht­spek­trum der Son­ne) wird bei depres­si­ven Ver­stim­mun­gen ein­ge­setzt, die haupt­säch­lich in der “dunk­len Jah­res­zeit”, also im Herbst und Win­ter, auf­tre­ten. Dabei set­zen sich die Pati­en­ten mor­gens für etwa zwei Stun­den vor eine Leucht­wand, die 2.500 Lux aus­strahlt. Schwer depres­si­ve Men­schen wer­den täg­lich etwa eine hal­be Stun­de vor eine 10.000 Lux star­ke Lam­pe gesetzt. Zum Ver­gleich: Die Son­ne erzielt an einem strah­len­den Son­nen­tag etwa 30.000 Lux. Bei schwe­ren Depres­sio­nen stellt die Licht­the­ra­pie eine gute Ergän­zung zu klas­si­chen Behand­lun­gen dar.

Eine wei­te­re Licht­the­ra­pie ist die punk­tu­el­le Bestrah­lung mit künst­li­chem UV-Licht. Sie kann z. B. Nagel­pilz bekämp­fen. Rich­tig dosier­te Son­nen­bä­der (dem Haut­typ und Bräu­nungs­grad ent­spre­chend) oder Besu­che eines Sola­ri­ums kön­nen auch als Licht­the­ra­pie bezeich­net wer­den. Bei ver­schie­de­nen Haut­krank­hei­ten wie der Schup­pen­flech­te kann Son­nen­licht eine Bes­se­rung bringen.

Ach­tung: Son­nen­bä­der nie kurz nach dem Essen oder in der Mit­tags­son­ne durch­füh­ren. Auf­grund der ver­mehr­ten schäd­li­chen Son­nen­ein­strah­lung durch das Ozon­loch ist die Benut­zung eines Son­nen­schutz­mit­tels erforderlich.

Die Bestrah­lung mit far­bi­gem Licht wird unter dem Stich­wort Farb­the­ra­pien behandelt.

Wirkungsweise:

Son­nen­licht oder son­nen­ähn­li­ches Licht hat ver­schie­de­ne Wir­kun­gen auf den Körper:

  • Es steu­ert die Hor­mon­aus­schüt­tung der Zir­bel­drü­se im Gehirn. Bei Dun­kel­heit oder schwa­chem Licht pro­du­ziert sie das Schlaf­hor­mon Mela­to­nin, bei hel­ler Licht­ein­strah­lung wird die Pro­duk­ti­on von Mela­to­nin gestoppt, dafür wird Adre­na­lin aus­ge­schüt­tet, das die Kör­per­funk­tio­nen aktiviert.
  • Son­nen­licht setzt im Kör­per Endor­phi­ne frei. Das sind soge­nann­te “Glücks­hor­mo­ne”, die fröh­lich stimmen.
  • Son­nen­licht för­dert die Durch­blu­tung der Haut und kur­belt den Stoff­wech­sel an.
  • Die UV-Strah­len im Son­nen­licht­spek­trum för­dern die Bil­dung von Vit­amin D3 im Orga­nis­mus. Vit­amin D3 ist für das Kno­chen- und Zahn­wachs­tum ver­ant­wort­lich. Ein Man­gel führt zur Ver­weich­li­chung der Kno­chen, Wir­bel­säu­len­be­schwer­den und Zahnverfall.
  • UV-Licht kann auf der Haut und im Orga­nis­mus Viren und Bak­te­ri­en abtöten.
  • Son­nen­licht regt die Durch­blu­tung an und senkt das Risi­ko für Arte­ri­en­ver­kal­kung und Herz­in­farkt, da es die Schild­drü­se akti­viert, die über den Stoff­wech­sel beim Abbau von Gefäß­fet­ten und Schla­cken hilft.

Ach­tung: Bei allen guten Eigen­schaf­ten, die Son­nen­licht auf unse­ren Kör­per aus­übt, darf nicht ver­ges­sen wer­den, daß das Son­nen­licht auch schäd­li­che Strah­len ent­hält, die krank machen kön­nen. Bei unge­schütz­tem, län­ge­ren Auf­ent­halt in der Son­ne ist die Gefahr eines Son­nen­bran­des groß, und vie­le Son­nen­bä­der erhö­hen die Gefahr von Haut­krebs­er­kran­kun­gen. Des­halb die Son­ne immer wohl dosiert genießen.

Status:

Je mehr die For­schung über die Wir­kung von Licht her­aus­fin­det und je mehr Gerä­te ent­wi­ckelt wer­den, um Licht­the­ra­pien durch­zu­füh­ren, des­to höher wird die Akzep­tanz und der Ein­satz von Licht­the­ra­pien in Schul­me­di­zin und Natur­heil­kun­de. Licht­the­ra­pien gegen depres­si­ve Ver­stim­mun­gen sind bereits aner­kannt und wer­den in immer mehr Kli­ni­ken durchgeführt.

Quel­le
© Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Honos Ver­la­ges, Köln, 2010.

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