Inhalationen

Inha­la­ti­on [lat.] = Einatmung.

Inha­la­tio­nen sind zwar kei­ne eigen­stän­di­ge The­ra­pie, gel­ten aber als schnel­le Hil­fe bei aku­ten Erkran­kun­gen der Atem­we­ge und fest­sit­zen­den Erkältungskrankheiten.

Begründer:

Inha­la­tio­nen waren schon in der Anti­ke bekannt und gel­ten als Teil der über­lie­fer­ten Erfah­rungs­me­di­zin. Moder­ne Inha­la­ti­ons­be­hand­lun­gen mit spe­zi­el­len Inha­la­ti­ons­ap­pa­ra­ten und Aero­sol-Zer­stäu­bern ergän­zen die bekann­ten und bewähr­ten Hausmittel.

Ausführung:

Das bekann­tes­te Inha­la­ti­ons­ver­fah­ren ist das Kopf-Dampf­bad (→Selbst­hil­fe), das bei Erkäl­tungs­krank­hei­ten fest­sit­zen­den Schleim in Stirn- und Nasen­ne­ben­höh­len löst. Es kann mit Kräu­ter­zu­sät­zen oder äthe­ri­schen Ölen ver­setzt wer­den. Auch beim Voll­bad las­sen sich heil­sa­me Düf­te und Dämp­fe inha­lie­ren, wenn ent­spre­chen­de Essen­zen zuge­ge­ben werden.

Eine sekun­dä­re, aber wich­ti­ge Bedeu­tung spie­len Brust-Ein­rei­bun­gen (Wickel) mit schleim­lö­sen­den und atem­be­frei­en­den Sal­ben. Bei aku­ten Erkäl­tungs­krank­hei­ten wer­den sie auf der Haut ver­rie­ben und geben, durch die Kör­per­wär­me ver­flüch­tigt, heil­sa­me Dämp­fe ab, die ein­ge­at­met wer­den. In der pra­xis­ori­en­tier­ten Inha­la­ti­ons­be­hand­lung wer­den spe­zi­el­le Inha­la­ti­ons­ap­pa­ra­te und Aero­sol-Zer­stäu­ber ein­ge­setzt, die zur Anfalls­vor­beu­gung und ‑behand­lung bei all­er­gisch beding­tem Bron­chi­al­asth­ma oder bei chro­ni­schem Bron­chi­al­ka­tarrh dienen.

Auch das Ein­at­men von medi­zi­ni­schem Sau­er­stoff bei Sau­er­stoff­the­ra­pien gehört zu den Inha­la­ti­ons­the­ra­pien. Im wei­tes­ten Sin­ne kön­nen auch Atem­the­ra­pien als Inha­la­ti­on gewer­tet wer­den, wenn sie mit tie­fen Atem­zü­gen an fri­scher Luft ver­bun­den sind. Eben­so zäh­len Kuren in einem Luft­kur­ort mit mil­dem Reiz­kli­ma zur Inhalationsbehandlung.

Wirkungsweise:

Tie­fes Ein­at­men von heil­sa­men Dämp­fen und Düf­ten üben eine Reiz­wir­kung aus, die bis tief in die Bron­chi­en geht. Sie wirkt schleim- und krampf­lö­send. Das Ein­at­men von hei­ßem Was­ser­dampf befeuch­tet die zu tro­cke­nen und bei Erkäl­tungs­krank­hei­ten meist ver­kleb­ten Schleim­häu­te der Atem­we­ge. Dadurch fällt das Atmen leich­ter, ange­trock­ne­ter Schleim wird auf­ge­weicht und kann abge­hus­tet oder aus­ge­schnupft wer­den. Ent­zün­dungs­hem­men­de Zusät­ze (z.B. Kamil­le) im hei­ßen Was­ser­dampf beschleu­ni­gen die Hei­lung. Nach dem glei­chen Prin­zip arbei­ten auch mecha­ni­sche Inha­la­ti­ons­ge­rä­te. Hier befin­den sich ent­kramp­fen­de oder anti­all­er­gi­sche Arz­nei­mit­tel im Zer­stäu­ber, die mit hei­ßem Dampf oder mit Druck bis in die Bron­chi­en gelei­tet werden.

Status:

Inha­la­tio­nen wer­den in Natur­heil­kun­de und Schul­me­di­zin aner­kannt und ange­wen­det. Sie eig­nen sich zur Selbstbehandlung.

Quel­le
© Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Honos Ver­la­ges, Köln, 2010.

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