Herzkreislauf-Gesundheit: Vorbeugung oder Gesundheitspflege?

Herz­kreis­lauf­erkran­kun­gen ste­hen heu­te auf Platz Eins aller Todes­ur­sa­chen, berich­tet das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt (Sta­tis) in Wies­ba­den [1]. Trotz aller Auf­klä­rungs-Bemü­hun­gen, aller Prä­ven­ti­ons-Pro­gram­me oder aller “inno­va­ti­ver” Medi­ka­tio­nen inter­es­sier­ter Krei­se. Gleich­zei­tig wird klar: Die Lebens­er­war­tung steigt kon­ti­nu­ier­lich an, wei­ter und wei­ter, ohne dass ein Ende abseh­bar ist (sie­he Abbil­dung [2]). Irgend­et­was läuft hier schief, beson­ders aus natur­me­di­zi­ni­scher Sicht …

Ärzteschaft

“Herzpflanze”-Weissdorn

Bezo­gen auf die Ärz­te­schaft (ehe­mals “Heil­kun­di­ge” genannt) wird schnell deut­lich, was schief läuft. Schon Samu­el Hah­ne­mann, der Begrün­der der Homöo­pa­thie, muss­te Ärz­te 1810 an ihre eigent­li­chen Auf­ga­ben erin­nern: “Des Arz­tes höchs­ter und ein­zi­ger Beruf ist es, kran­ke Men­schen gesund zu machen, was man Hei­len nennt”. Und nicht “das Zusam­men­spin­nen lee­rer Ein­fäl­le und Hypo­the­sen über das inne­re Wesen des Lebens­vor­gangs und der Krank­heits­ent­ste­hun­gen” [3]. Was da in der moder­nen Herz­kreis­lauf­me­di­zin zusam­men­ge­spon­nen wird, ist der Aus­tausch des gesun­den (ärzt­li­chen) Men­schen­ver­stan­des gegen Mathe­ma­tik und Sta­tis­tik. Immer häu­fi­ger wer­den jetzt “Risi­ken” aus­ge­macht, die mit einer gewis­sen Wahr­schein­lich­keit (“dem “Risi­ko­fak­tor”) zum Auf­tre­ten von Erkran­kun­gen füh­ren kön­nen. Dabei sagt ein Risi­ko­fak­tor nichts dar­über aus, ob ein sol­ches Risi­ko ursäch­lich für eine spä­te­re Herz­kreis­lauf­erkran­kung ist. Bei­spiel: Bis heu­te ist unklar, ob “fal­sche” und wel­che Ernäh­rung zu Arte­ri­en­ver­kal­kung führt und wel­che nicht.

All die­se “Risi­ko-Picke­rei” ist Schnee von ges­tern: Schon unse­re Vor­fah­ren haben mit guter Beob­ach­tung und Schluss­fol­ge­rung vie­le der heu­te dis­ku­tier­ten Lebens­ri­si­ken erkannt. Bei­spiels­wei­se der Zusam­men­hang der als “Voll­blü­tig­keit” (Ple­tho­ra) bezeich­ne­ten Kon­sti­tu­ti­on mit dem “Schlag­fluss” (Schlag­an­fall). Doch erst heu­te glau­ben wir, Gesund­heits­ri­si­ken (umgangs­sprach­lich “Risi­ko­fak­to­ren” genannt) durch “Vor­beu­gung” (Prä­ven­ti­on, Pro­phy­la­xe) oder Behand­lung aus­mer­zen zu müs­sen. Bei­spiel: Immer häu­fi­ger wer­den gesun­de Men­schen zur Blut­druck- oder Cho­le­ste­rin­spie­gel-Mes­sung ange­hal­ten und bei “abwei­chen­den” Wer­ten zur “Nor­ma­li­sie­rung” die­ser Risi­ko­fak­to­ren (meist mit Medi­ka­men­ten) auf­ge­for­dert. Kri­ti­ker nen­nen dies kos­ten­träch­ti­ge Laborwert-Kosmetik.

Quel­le: Bun­des­amt für Sta­tis­tik (BFS). Da der Arti­kel für die Schweiz geschrie­ben wur­de, wird die Ori­gi­nal-Tabel­le aus­ge­ge­ben. Die Zah­len Schweiz-Deutsch­land sind vergleichbar.

“Patienten”

“Kreislaufpflanze”-Knoblauch

Bei uns allen (der Ziel­grup­pe des medi­ko-indus­tri­el­len Sys­tems) hat die­se Risi­ko-Pro­pa­gan­da tie­fe Spu­ren hin­ter­las­sen. Vie­le Men­schen glau­ben heu­te, dass Vor­beu­gung ihr Leben ver­län­gert, es lebens­wer­ter macht oder sie gar gesün­der wer­den lässt. Wis­sen­schaft­lich betrach­tet ist dies Unfug: Der Bei­trag der moder­nen Medi­zin zu der beein­dru­cken­den Lebens­ver­län­ge­rung wird selbst von wohl­mei­nen­den Gesund­heits­öko­no­men als nur gering geschätzt [4]. Ande­re Fak­to­ren wie zum Bei­spiel Bil­dung, Lebens­mit­tel-Hygie­ne, ver­kürz­te Arbeits­zeit, Schicht­zu­ge­hö­rig­keit, Fort­fall schwe­rer Arbeit sind weit­aus bedeut­sa­mer. Klar ist auch, dass die Vor­beu­gung ein­zel­ner Erkran­kungs­grup­pen nicht zu ewi­gem Leben führt. Son­dern nur das Krank­heits­spek­trum und die Ster­be­ur­sa­chen ver­schiebt. Doch der Lob­by­is­ten-Wahn­sinn und ihr Alar­mis­mus hat Metho­de, wie Exper­ten-Aus­sa­gen zei­gen: Prof. Dr. Micha­el Böhm, Prä­si­dent der Deut­schen Gesell­schaft für Kar­dio­lo­gie (DGK), stell­te 2010 bei einem Tref­fen von 2.000 Herz­me­di­zi­nern fest: “Die Kar­dio­lo­gie (Herz­me­di­zin) hat in den ver­gan­ge­nen 15 Jah­ren die Erfolgs­ge­schich­te im Bereich der Medi­zin geschrie­ben. Von allen Fach­rich­tun­gen trägt sie den gröss­ten Anteil an der Ver­län­ge­rung der Lebens­er­war­tung in den west­li­chen Indus­trie­län­dern” [5]. Ja, was denn nun – Kil­ler Nr. 1 oder nicht? Wenn rund 60% aller medi­zi­ni­schen Mass­nah­men völ­lig sinn­los sind [4], die Zahl sinn­lo­ser, aber teu­rer Herz­ka­the­ter-Unter­su­chun­gen extrem hoch ist und selbst Herz­in­farkt­pa­ti­en­ten nur zu einem klei­nen Teil opti­mal behan­delt wer­den [6], dann ist in der Herz­kreis­lauf­me­di­zin der Wurm. Und die­ser wird mit dem Sprich­wort “Wer einen Ham­mer hat, ten­diert dazu, jedes Pro­blem für einen Nagel zu hal­ten” gut beschrieben.

Vorbeugung

Daß es nicht kom­me erst zum Knack­se, Erfand der Arzt die Prophylaxe.

Doch lie­ber beugt der Mensch, der Tor, Sich vor der Krank­heit, als ihr vor.

(Eugen Roth, 1939)

Die Konsequenz: Mehr Gesundheitspflege anstatt Herztod-Dauerangst

Was sind die Kon­se­quen­zen? Ärz­te soll­ten in Zukunft wie­der zum “Hei­len von Krank­hei­ten” zurück­keh­ren. Neben Hah­ne­mann haben dies auch schon ande­re Pio­nie­re der Ganz­heits­me­di­zin wie Johann Künz­le, Maxi­mi­li­an Oskar Bir­cher-Ben­ner oder Alfred Vogel gefor­dert. Und wir alle, Gesun­de wie Kran­ke, soll­ten weni­ger angst­be­setz­te Vor­beu­gung durch­füh­ren: Nicht um all die in der Zukunft böse dro­hen­den Gesund­heits­ge­fah­ren abzu­wen­den, son­dern um ganz­heit­li­che Gesund­heits­pfle­ge zu betrei­ben. Und wir soll­ten mutig dar­auf bedacht sein, dass unse­re Dienst­leis­ter(!) nicht klamm­heim­lich die Gesund­heit abschaf­fen und uns gleich­zei­tig das Recht auf Krank­heit ver­weh­ren. Denn: Gesund­heit ist ein hohes Gut, aber kei­ne Ware.

Polypille – Wundermittel gegen den vorzeitigen Herztod

Die “Poly­pil­le” aus drei Blu­t­­druck- und einem Cho­le­ste­rin­sen­kern in Kom­bi­na­ti­on mit Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re (ASS) an alle über 50ig-jäh­ri­­gen ver­teilt, ob krank oder gesund, soll­te das Auf­tre­ten von Herz­kreis­lauf­erkran­kun­gen und deren töd­li­chen Fol­gen wie Herz­in­farkt oder Schlag­an­fall dras­tisch sen­ken, wur­de schon vor knapp zehn Jah­ren in einem der renom­mier­tes­ten Fach­zeit­schrif­ten der Welt, dem Bri­tish Medi­cal Jour­nal, vor­ge­schla­gen [7]. Wis­sen­schaft­li­che Argu­men­te für die­se Medi­­zi­nal-Iro­­nie gab es seit­her mehr­fach. Bei­spiels­wei­se eine zusam­men­fas­sen­de Meta­ana­ly­se mit knapp einer Mil­lio­nen Per­so­nen, die zeigt, dass Blut­druck­sen­ker grund­sätz­lich das Hirn­­­schlag-Risi­­ko sen­ken, egal, wel­che Pro­duk­te ver­wen­det wer­den, egal, wel­che Blut­druck­wer­te vor­lie­gen, egal, ob bereits Herz­kreis­lauf­erkran­kun­gen vor­lie­gen oder nicht [8]. Der Haupt­au­tor in bei­den Stu­di­en, Mal­com Law, schlägt wie­der­um vor, sol­che Pil­len an alle Men­schen ab einem bestimm­ten Alter zu ver­tei­len. Damit könn­te der Traum der Phar­ma­in­dus­trie end­gül­tig wahr wer­den: Die chro­ni­sche Dau­er­ver­sor­gung immer grös­se­rer Tei­le der Bevöl­ke­rung, auch der gesun­den Men­schen. Nach Publi­ka­ti­on der ver­schie­de­nen Poly­­pill-Stu­­di­en ist die Nach­fra­ge bei vie­len Ver­brau­chern bis heu­te stark gestie­gen – ein indi­scher Her­stel­ler bie­tet sogar ein ent­spre­chen­des Pro­dukt an (Polycap(R)).

Fit bis ins hohe Alter

Ganz­heit­li­che Gesund­heits­pfle­ge des Herz­kreis­lauf­sys­tems berück­sich­tigt ein wesent­li­ches Cha­rak­te­ris­ti­kum die­ses Funk­ti­ons­krei­ses im Men­schen: In der zen­tra­len Rhyth­mik die­ses Sys­tems (Herz­schlag, Puls), spie­geln sich ande­re funk­tio­nel­le Bio­rhyth­men im Men­schen (Atmung) wider. Eben­so ste­hen sie mit den chro­no­bio­lo­gi­schen Lebens­rhyth­men unse­rer Lebens­um­welt (Tag/​Nacht, Jah­res­zei­ten) in Ein­klang. Zudem ist zu berück­sich­ti­gen, dass unser Herz nach tra­di­tio­nel­ler Auf­fas­sung kei­ne “mecha­ni­sche Blut­pum­pe” ist, son­dern das Zen­tral­or­gan des mensch­li­chen Füh­lens. Hier­aus fol­gen für Gesund­heits­pfle­ge oder moder­ne Natur­me­di­zi­ner bereits drei zen­tra­le gesund­heits­pfle­gen­de Möglichkeiten:

* Gesell­schafts­tanz oder auch Bewe­gungs­kunst mit teil­wei­se gesund­heit­li­chen Aspek­ten (Euryth­mie, Heil­eu­ryth­mie). Wesent­lich ist jedoch nicht das the­ra­peu­ti­sche Poten­ti­al des Tan­zes. Denn: Vie­le Men­schen, die Gesund­heits­pfle­ge betrei­ben, sind ja völ­lig gesund. Wesent­lich ist viel­mehr das wohl­tu­en­de, ent­span­nen­de oder Freu­de berei­ten­de eige­ne Mit­schwin­gen mit der Musik einer­seits und dem mensch­li­chen Gegen­über ande­rer­seits. Dies ist eine Wohl­tat auch für Herz und Kreis­lauf und geht beson­ders auf des­sen Bedürf­nis­se nach sti­mu­lie­ren­den äus­se­ren Rhyth­men ein.

* Wäh­rend Tanz den Rhyth­mus der Musik kör­per­lich wahr­nimmt, wird der Genuss von Musik (klas­si­sche Musik), über unse­ren “Geist” ver­mit­telt. Wobei – je nach Geschmack und Musik – sehr schnell auch see­li­sche und kör­per­li­che Reak­tio­nen fol­gen kön­nen. Eine beson­de­re Form der Musik-Wahr­neh­mung ist tra­di­tio­nell die “selbst­ge­mach­te” Musik, die Haus­mu­sik. In jedem Fall rhyth­mi­siert klas­si­sche Musik, wie zahl­rei­che wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chun­gen zei­gen, vie­le Bio­rhyth­men im Men­schen, und nicht zuletzt auch das Herzkreislaufsystem.

* Obwohl alle Orga­ne und Funk­ti­ons­krei­se des Men­schen rhyth­misch ablau­fen, hän­gen Herz­schlag und Atmung und see­li­sche Funk­tio­nen beson­ders eng zusam­men. Dass eine Viel­zahl ver­schie­de­ner Atem­the­ra­pien ent­stan­den sind, ver­wun­dert also nicht (Graf von Dürck­heim, Ger­da Alex­an­der und vie­le ande­re). Die meis­ten Schu­len wol­len kör­per­li­che und vor allem see­li­sche Lei­den bes­sern oder hei­len, woge­gen der “Erfahr­ba­re Atem” nach Ilse Mid­den­dorf gera­de kei­ne Heil­me­tho­de ist. Viel­mehr wird über den rhyth­mi­schen Atem und sei­ne Bewusst­wer­dung das Gesun­de im Men­schen gestärkt (“Gesund­heits­pfle­ge”).

Und: Gesund­heits­pfle­ge des Herz­kreis­lauf­sys­tems im wei­te­ren Sin­ne sind zum Teil schon seit Urzei­ten als “gesund­erhal­tend” bekann­te Akti­vi­tä­ten, aber auch ganz ande­re. Hier­zu eini­ge Beispiele:

* Wan­dern (nicht Berg­stei­gen), Wal­ken oder Spa­zie­ren­ge­hen, vor allem in der grü­nen Natur. Hier fal­len beson­ders drei vor­teil­haf­te Ein­wir­kun­gen ins Auge: – Die gleich­mäs­sig-rhyth­mi­sche Bewe­gung, die aner­kann­ter­mas­sen nicht nur für Herz­kran­ke heil­sam ist, – die Sti­mu­la­ti­on der Atmung durch Akti­vi­tät und fri­sche Luft sowie – die Wir­kung der grü­nen Natur­um­ge­bung mit ihrer nach­weis­lich aus­ge­prägt gesund­erhal­ten­den Wirkung.

* Die Vor­beu­gung von Herz­krank­hei­ten durch Ernäh­rung besteht meist dar­aus, eine Viel­zahl lecke­rer, nahr­haf­ter oder gewohn­ter Lebens­mit­tel zu ver­bie­ten. Eine Ernäh­rung, die die Herz­kreis­lauf­ge­sund­heit pfle­gen soll, hat jedoch eine ande­re Aus­rich­tung. Sie ver­wen­det lecke­re Pflan­zen oder Pflan­zen­pro­duk­te mit vor­teil­haf­ter Herz­wir­kung. Ein Bei­spiel sind die Lauch­ar­ten Zwie­bel, Bär­lauch und Knob­lauch. Wie gesagt, gesun­de Men­schen brau­chen nicht vor­beu­gen – des­we­gen soll­ten sol­che Lebens­mit­tel vor allem lecker sein und Freu­de bei Zube­rei­tung und (gemein­sa­men) Ver­zehr bereiten.

* Das Zen­tral­or­gan des Füh­lens, der mensch­li­chen Lie­be, ist das Rhyth­mus­or­gan Herz. In der Über­win­dung von indi­vi­du­el­lem Ego­is­mus, see­li­scher Ver­här­tung oder see­len­zer­fres­sen­der Gier, zum Bei­spiel bei akti­ver ehren­amt­li­cher sozia­ler Tätig­keit, leis­ten wir einen Bei­trag zu gesund­heit­li­cher Pfle­ge im wei­te­ren Sinne.

Ver­kaufs­schla­ger: Tablet­ten für die Herzgesundheit

Abschlies­send noch eine Betrach­tung zur Ver­mei­dung der übli­cher­wei­se genann­ten “Risi­ko­fak­to­ren” Rau­chen, Ernäh­rung mit einem Zuviel an gesät­tig­ten Fett­säu­ren oder chro­ni­scher Bewe­gungs­man­gel. Ja, es ist rich­tig, dass Rauch­stopp, gesün­de­re Nah­rung, täg­li­cher Aus­dau­er­sport oder nach­hal­ti­ge Gewichts­re­duk­ti­on die Wahr­schein­lich­keit, eine Herz­kreis­lauf­erkran­kung zu bekom­men, sta­tis­tisch senkt. Doch nur mit stän­di­gem Wie­der­ho­len von “Aber wehe, wehe, wehe – wenn ich auf das Ende sehe!” (Wil­helm Busch: Max & Moritz, 1865) ist es nicht getan, wie das Ver­sa­gen fast aller Prä­ven­ti­ons­pro­gram­me für Gesun­de zeigt. Viel­mehr kann jede gewähl­te Mass­nah­me zur Vor­beu­gung und Gesund­heits­pfle­ge nur bei völ­li­ger Frei­wil­lig­keit des Indi­vi­du­ums und bei erhal­te­ner Lebens­freu­de im Augen­blick zu Nach­hal­tig­keit füh­ren. Unter Berück­sich­ti­gung der bis­her vor­ge­leg­ten Stu­di­en ist der Ersatz von Bewe­gungs­ar­mut durch eine freud­vol­le Kom­bi­na­ti­on von Kraft- und Aus­dau­er­sport die bes­te zusätz­li­che Mass­nah­me zur Gesund­heits­pfle­ge – und das in jedem Lebensalter.

Morgenwonne

Ich bin so knall­ver­gnügt erwacht.
Ich klat­sche mei­ne Hüften.
Das Was­ser lockt. Die Sei­fe lacht.
Es dürs­tet mich nach Lüften.
Ein schmu­ckes Laken macht einen Knicks
Und gra­tu­liert mir zum Baden.
Zwei schwar­ze Schu­he in blan­kem Wichs
Beti­teln mich “Euer Gnaden”.
Aus mei­ner tiefs­ten See­le zieht
Mit Nasen­flü­gel­be­ben Ein unge­heu­rer Appetit
Nach Früh­stück und nach Leben.

(Joa­chim Rin­gel­natz: Gedich­te drei­er Jah­re, 1931.)

Autorin
• Mari­on Kaden, natür­lich leben (2011).
Quel­len
[1] Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt (Sta­tis): Gesund­heit. Todes­ur­sa­chen in Deutsch­land. 2010.
[2] Bun­des­amt für Sta­tis­tik (BFS): Ster­be­ta­feln für die Schweiz 1998/​​2003. Neu­châ­tel, 2005. (Link)
[3] Hah­ne­mann S: Orga­non der Heil­kunst (6. Aufl.). Ver­lag Will­mar Schwa­be, Leip­zig, 1921.
[4] Gui­do Offer­manns: Effek­ti­vi­tät und Effi­zi­enz von Qua­li­täts­mo­del­len im Kran­ken­haus mit Blick auf den Out­co­me von Behand­lung, Pfle­ge und The­ra­pie”. Habi­li­ta­ti­ons­vor­trag Alpen-Adria-Uni­­ver­­­si­­tät Kla­gen­furt, Juni 2010.
[5] Lim­berg C: Erfolgs­ge­schich­te Kar­dio­lo­gie – Herz-Medi­­zin maß­geb­lich an höhe­rer Lebens­er­war­tung betei­ligt. Pres­se­mit­tei­lung zur Herbst­ta­gung 2010 der Deut­schen Gesell­schaft für Kar­dio­lo­gie und der Arbeits­grup­pe Herz­schritt­ma­cher und Arrhyth­mie, Nürn­berg, Okto­ber 2010 (https://idw-online.de/pages/de/news390604).
[6] Schus­ter S, Koch A, Bur­c­zyk U, Schie­le R, Wag­ner S, Zahn R, Glunz HG, Hein­rich F, Stu­by K, Berg G, Voigt­län­der T, Gie­se­ler U, Jakob M, Haupt­mann P, Sen­ges J: Früh­be­hand­lung des aku­ten Myo­kard­in­fark­tes: Umset­zung von The­ra­pie­richt­li­ni­en in den kli­ni­schen All­tag, MITRA-Pilo­t­­pha­­se. Z Kar­di­ol. 1997 Apr;86(4):273–83.
[7] Wald NJ, Law MR: A stra­tegy to redu­ce car­dio­vas­cu­lar dise­a­se by more than 80%. BMJ. 2003 Jun 28;326(7404):1419.
[8] Law MR, Mor­ris JK, Wald NJ: Use of blood pres­su­re lowe­ring drugs in the pre­ven­ti­on of car­dio­vas­cu­lar dise­a­se: meta-ana­­ly­­sis of 147 ran­do­mi­sed tri­als in the con­text of expec­ta­ti­ons from pro­s­pec­ti­ve epi­de­mio­lo­gi­cal stu­dies. BMJ. 2009 May 19;338:b1665.

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