Für eine genfreie Zukunft

Ber­lin (18.06.2009). In Ber­lin Char­lot­ten­burg star­te­te die 2. Akti­on “gen­frei-gehen”. Mit einem Marsch über 1000 Kilo­me­ter von Ber­lin nach Brüs­sel in 38 Etap­pen wol­len Ver­bän­de von Bio-Lebens­mit­tel­her­stel­ler ein Zei­chen für eine gen­freie Zukunft setzen.

Wäh­rend der Auf­takt­ver­an­stal­tung vor dem Char­lot­ten­bur­ger Schloss stell­ten die Ver­tre­ter der Ver­bän­de fest: Noch gel­te Deutsch­land als weit­ge­hend gen­frei. Doch machen die geneh­mig­ten Gen-Ver­suchs­fel­der den Her­stel­lern von Bio-Lebens­mit­teln das Leben schwer. Ihnen berei­ten zum Bei­spiel die Rück­stän­de Sor­gen, die über Pol­len, ver­un­rei­nig­te Ern­te­ma­schie­nen oder Lager­räu­me in die Nah­rung gelan­gen kön­nen: “Wir müs­sen viel Auf­wand betrei­ben, um nach­zu­wei­sen, dass kein Gen­ma­te­ri­al in unse­ren Bio-Lebens­mit­teln ist.”, so Joseph Wil­helm, Vor­stand der Joseph Rapun­zel AG. Eine Aus­wei­tung der Gen­ver­suchs­fel­der kön­ne auch die Exis­tenz der Bio-Lebens­mit­tel­her­stel­ler mit­tel­fris­tig gefähr­den, denn “schließ­lich erwar­ten die Kon­su­men­ten von uns, dass in Bio­pro­duk­ten tat­säch­lich kein Gen­ma­te­ri­al ist”, so Wilhelm.

Van­da­na Shiva

Wel­che weit­rei­chen­den Fol­gen die Ein­füh­rung gen­ma­ni­pu­lier­ten Saat­guts haben kön­nen, erläu­ter­te die bekann­te Umwelt­ak­ti­vis­tin Dr. Joseph Van­da­na Shi­va aus Indi­en: “In den letz­ten Jah­ren haben sich in mei­nem Land über 200.000 Bau­ern das Leben genom­men. Im Selbst­mord sahen sie den ein­zi­gen Aus­weg, um dem wirt­schaft­li­chen Ruin zu ent­kom­men”. Sie erzähl­te, dass den Bau­ern gen­ma­ni­pu­lier­te Saat­gü­ter zu hohen Prei­sen ver­kauft wur­den, die aber nur unter Ein­satz bestimm­ter Dün­ge­mit­tel und Peti­zi­de wuch­sen. Um also Saat, Dün­ge­mit­tel und Pes­ti­zi­de finan­zie­ren zu kön­nen, muss­ten die Bau­ern Kre­di­te aufnehmen.

Doch die ver­spro­che­nen, hohen Ern­te­er­trä­ge blie­ben aus. Denn oft ging die neue Saat unter den extre­men Kli­ma­be­din­gun­gen Indi­ens nicht auf. “Das ein­zi­ge, was den Bau­ern blieb sind Schul­den­ber­ge, gen­ver­seuch­te Erde und Grund­wäs­ser mit unab­seh­ba­ren, zukünf­ti­gen Aus­wir­kun­gen”, so Shi­va. Sie fass­te zusam­men: “Die inter­na­tio­na­len Groß­kon­zer­ne nut­zen men­schen­ver­ach­ten­de, tod­brin­gen­de Metho­den, um vor allem an eines zu errei­chen: Die abso­lu­te Macht über unse­re Nahrungsmittel”.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Etap­pen des Mar­sches, zu denen alle Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher herz­lich ein­ge­la­den sind, bei: www.genfrei-gehen.de/index.php?plink=2009-berlin-bruessel

Weitere Informationen:

Mit den mög­li­chen gesund­heit­li­chen Aus­wir­kun­gen von gen­ma­ni­pu­lier­ten Nah­rungs- oder Fut­ter­mit­teln beschäf­tig­ten sich ame­ri­ka­ni­sche Ärz­te. Im Mai die­ses Jah­res brach­te zum Bei­spiel die ‚Ame­ri­ka­ni­sche Aka­de­mie für Umwelt­me­di­zin’ (AAEM) ein viel beach­te­tes Posi­ti­ons­pa­pier her­aus. Dar­in hieß es: “Mög­lich sei­en erns­te Risi­ken durch gen­ma­ni­pu­lier­te Nah­rungs­mit­tel. Der Ein­satz gen­ma­ni­pu­lier­ter Nah­rungs­mit­tel kön­ne bis­her uner­kann­te Fol­gen auf die mensch­li­che Fort­pflan­zung, den Stoff­wech­sel oder an einer Dere­gu­lie­rung des Immun­sys­tems …” haben. Link: www.aaemonline.org/gmopost.html

Infor­ma­ti­ons­web­site zu “Trans­pa­renz für Gen­tech­nik bei Lebens­mit­teln” www.transgen.de

Bie­nen und Agro-Tech­nik: www.bienen-gentechnik.de

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (2009).

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