Verbena Tourn.

Ver­be­na Tourn. (Eisen­kraut), Gat­tung der Ver­ben­a­ze­en, lie­gen­de oder auf­rech­te Kräu­ter und Halb­sträu­cher mit gegen‑, sel­ten zu drei wir­tel- oder wech­sel­stän­di­gen, häu­fig ein­ge­schnit­te­nen, sehr sel­ten ganz­ran­di­gen Blät­tern, klei­nen bis mit­tel­gro­ßen Blü­ten in meist end­stän­di­gen, ver­län­ger­ten oder gedräng­ten Ähren, oft in Ris­pen oder Dol­den und in vier Nüß­chen zer­fal­len­der Frucht. Etwa 80, meist ame­ri­ka­ni­sche Arten. V. offi­ci­na­lis L., aus­dau­ernd, mit 60 cm hohem Sten­gel, gegen­stän­di­gen, drei­spal­ti­gen Blät­tern mit ker­big ein­ge­schnit­te­nen Lap­pen und klei­nen, weiß­li­chen oder röt­li­chen Blü­ten in lan­gen, schmäch­ti­gen Ähren, in Euro­pa, Asi­en, Nord­afri­ka, fast über­all­hin ver­schleppt, wur­de frü­her arz­nei­lich als Uni­ver­sal­mit­tel benutzt. Sie war der Isis geweiht und stand auch bei Grie­chen und Römern als Heil- und Glücks­pflan­ze in hohem Anse­hen. Man bekränz­te die Opfer mit Eisen­kraut, und die Ärz­te nann­ten alle heil­sa­men Kräu­ter ver­benae. Auch bei den Drui­den galt das Eisen­kraut als hei­lig. Als Zier­pflan­zen sind her­vor­zu­he­ben: V. cha­mae­drif­o­lia Juss., in Argen­ti­ni­en und Süd­bra­si­li­en, halb­st­rauch­ar­tig, mit leuch­tend schar­lach­ro­ten Blu­men, wur­de 1829 in die euro­päi­schen Gär­ten ein­ge­führt. V. teu­crio­ides Gill. et Hook. in Bra­si­li­en hat wei­ße oder röt­li­che, wohl­rie­chen­de Blü­ten, und ihre Blend­lin­ge mit der vori­gen Art bezeich­net man als V. hybrida (mit wei­ßem Auge, auri­kel­ar­ti­ge). Die gestreif­ten ita­lie­ni­schen Spiel­ar­ten stam­men aus Kreu­zun­gen von V. pul­chel­la Sws. in Bue­nos Aires mit V. incisa Hook. Die Gar­ten­ver­be­nen sind unge­mein ver­än­der­lich, doch hat man auch zahl­rei­che, samen­be­stän­di­ge Farbenvarietäten.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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