Bittere Schleifenblume bringt müden Darm auf Trab

Bit­te­re Schlei­fen­blu­me (Ibe­ris ama­ra)

Bit­ter macht lus­tig! Das gilt vor allem dann, wenn es um Ver­dau­ungs­pro­ble­me geht. Zube­rei­tun­gen aus Pflan­zen, die reich­lich Bit­ter­stof­fe ent­hal­ten, kön­nen bei Magen­/­Darm-Beschwer­den manch­mal wah­re Wun­der wir­ken. Das bes­te Bei­spiel: die bit­te­re Schlei­fen­blu­me (Ibe­ris ama­ra).

Die bit­te­re Schlei­fen­blu­me wird schon seit 2000 Jah­ren als Arz­nei­mit­tel genutzt – bei Gicht eben­so wie bei Rheu­ma und Wech­sel­fie­ber. Doch erst vor 50 Jah­ren, als es Wis­sen­schaft­lern gelang, die Inhalts­stof­fe der Schlei­fen­blu­me zu ana­ly­sie­ren, stell­te sich her­aus, was die Heil­pflan­ze am aller­bes­ten kann: einen trä­gen Darm in Schwung bringen.

Heu­te wird die Heil­pflan­ze vor allem bei so genann­ten funk­tio­nel­len Magen-Darm-Erkran­kun­gen ein­ge­setzt. Das sind Beschwer­den im Ver­dau­ungs­trakt, die kei­ne orga­ni­schen Ursa­chen haben. Die meis­ten die­ser Beschwer­den – von Bauch­schmer­zen über Blä­hun­gen bis hin zu Durch­fall – kom­men dadurch zustan­de, dass der Darm schlaff und müde gewor­den ist und den Nah­rungs­brei nicht mehr schnell genug trans­por­tiert. Hier spielt die bit­te­re Schlei­fen­blu­me ihre Trümp­fe aus: Sie erhöht die Span­nung im Darm und sorgt dafür, dass er zu sei­ner alten Leis­tungs­fä­hig­keit zurück fin­det. Zudem hem­men die pflanz­li­chen Wirk­sub­stan­zen Ent­zün­dun­gen im Ver­dau­ungs­trakt, wir­ken ent­blä­hend und schüt­zen die emp­find­li­chen Darm-Schleim­häu­te. All dies führt dazu, dass im Darm end­lich wie­der Har­mo­nie ein­kehrt und der Ver­dau­ungs­vor­gang ohne Stö­run­gen ablau­fen kann.

Übri­gens: Ihre vol­le Power zeigt die bit­te­re Schlei­fen­blu­me erst dann, wenn sie in Kom­bi­na­ti­on mit ande­ren Heil­pflan­zen gege­ben wird. Als Beglei­ter der Schlei­fen­blu­me beson­ders geeig­net sind Heil­pflan­zen mit krampf­lö­sen­der Wir­kung (etwa die Kamil­le, die Pfef­fer­min­ze oder die Ange­li­ka­wur­zel), denn über die­se Eigen­schaft ver­fügt die bit­te­re Schlei­fen­blu­me nicht.

Autor
• Jens Mey­­er-Wege­­ner, Heil­pflan­­zen-Welt (2001).
Quel­len
[1] Gour-med 4/​​2000.

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